PKV: Wer die meisten Vollversicherten hinzugewann
Die Nachfrage in der PKV-Vollversicherung stagniert: Von 31 Anbietern konnten in den vergangenen fünf Jahren nur 14 ihren Bestand an Vollversicherten steigern, während 17 Gesellschaften Rückgänge verzeichneten. Welche Anbieter es geschafft haben, dem Branchentrend zu trotzen und die meisten Vollversicherten hinzuzugewinnen, zeigt die Bildstrecke des Versicherungsbote.
Hintergrund: Eine Zahl verdeutlicht das Nachfrageproblem in der PKV-Krankenvollkostenversicherung besonders eindrücklich: 2019 waren noch 8.732.440 Personen in der Vollkostenversicherung versichert. Bis 2023 sank diese Zahl um 22.587 Personen auf 8.709.853 Versicherte. Die Zahl der Vollversicherten stagniert also nicht nur, sondern verzeichnet über die Jahre sogar einen Rückgang. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig.
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Einerseits haben die Krisen und die Inflation der letzten Jahre deutliche Spuren hinterlassen: Selbstständige und Freiberufler, die eine der wichtigsten Zielgruppen der PKV darstellen, wechseln aufgrund wachsender finanzieller Unsicherheiten vermehrt in die gesetzliche Krankenversicherung. Insbesondere Einkommensverluste, wie sie während der Corona-Pandemie oder durch wirtschaftliche Abschwächungen in Krisenzeiten auftraten, führen dazu, dass die PKV für viele unerschwinglich wird.
Andererseits wirkt sich auch die steigende Versicherungspflichtgrenze (Jahresarbeitsentgeltgrenze) negativ auf die Nachfrage aus. Diese Grenze legt fest, ab welchem Einkommen Angestellte in die private Krankenversicherung wechseln dürfen. Mit der regelmäßigen Anhebung der Grenze wird es für viele immer schwerer, diesen Status überhaupt zu erreichen – insbesondere für Berufseinsteiger und Angestellte in Branchen mit moderatem Lohnwachstum. Und wenngleich Kennzahlen für 2024 aktuell noch fehlen, wirft hier 2025 bereits dunkle Schatten voraus: Denn die Versicherungspflichtgrenze wird 2025 deutlich angehoben – von bisher 66.600 Euro auf 73.800 Euro pro Jahr (+7.200 Euro).
Gleichzeitig bleiben die Beiträge in der PKV gerade für Ältere ein stark diskutiertes Thema, da sie mit zunehmendem Alter weiter steigen können und die finanzielle Planbarkeit erschweren. Auch dies hat zu einer Verunsicherung potenzieller Kunden geführt. Die Kombination dieser Faktoren führt dazu, dass die PKV-Branche vor großen Herausforderungen steht, die stagnierende Nachfrage zu überwinden.
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Einige PKV-Unternehmen wachsen gegen den Branchentrend
Allerdings wäre die Aussage pauschal falsch, wenn man sie auf alle Anbieter überträgt. Denn es gibt auch Anbieter, die entgegen dem Branchentrend einen auffallenden Wachstum in der Vollversicherung vorzeigen können. Diese Unternehmen werden in der folgenden Bildstrecke vorgestellt: zugrunde liegt die Entwicklung des Bestands zwischen 2019 und 2023. Die Zahlen sind dem MAP-Report mit der Nummer 935 entnommen – dem Bilanzrating PKV, der viele Bilanzkennzahlen für die Jahre 2012 bis 2023 zugänglich macht. Zusammen mit weiteren Ausgaben des Traditionsratings ist der Report kostenpflichtig auf der Webseite von Franke und Bornberg verfügbar.