BaFin verhängt Neugeschäftsverbot für Element
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Element Insurance AG ein Neugeschäftsverbot erteilt. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung"
Im März 2017 wurde das Insurtech Element gegründet. Kurz darauf hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) dem digitalen Versicherer Element eine Versicherungslizenz ausgestellt. Seither darf das junge Unternehmen Policen in den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung anbieten.
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Inzwisch konnte der White Label-Versicherer Element seine Prämieneinnahmen deutlich steigern. Im letzten Jahr stand immerhin ein Umsatz von gut 50,5 Millionen Euro zu Buche. Diese konnte das Unternehmen auch durch diverse Kooperationen im europäischen Ausland erzielen. So gibt es unter anderem Partnerschaften in den Ländern Österreich, Frankreich, Spanien, Litauen, Finnland und Irland. Dennoch hatte das Berliner Unternehmen bisher Probleme profitabel zu arbeiten. So wurde beispielsweise im vergangenen Jahr ein Minus von 23,5 Millionen Euro eingefahren.
Nun hat die BaFin dem Versicherer das Zeichnen neuer Policen untersagt. Darüber berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Demnach habe die Behörde auf den Wegfall eines essenziellen Rückversicherungsvertrags reagiert. Bei dem Rückversicherer soll es sich um die Hannover Rück handeln.
Während es noch keine offizielle Meldung der Finanzaufsicht gibt, habe der Versicherer den Vorgang bestätigt. „In der Tat haben wir eine Weisung von der Bafin erhalten, das Neugeschäft einzustellen“, erklärte Element-CEO Astrid Stange gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Für den Versicherer sei die Situation „unerwartet“ gekommen. „Wir sind aktuell dabei, die üblichen Maßnahmen einer Versicherung in einer solchen Situation zu aktivieren. Hier haben wir vor allem das Wohl der Kunden im Blick, aber natürlich auch aller Mitarbeiter, Partner und Aktionäre.“, führte Stange weiter aus.
Konkrete Details dazu, wie und wann das Neugeschäftsverbot aufgehoben werden könnte, liegen derzeit nicht vor. Schließlich benötigt Element dafür ausreichende Deckung von einem neuen Rückversicherer.
Das Beispiel zeigt, wie abhängig insbesondere Insurtechs von stabilen Rückversicherungsvereinbarungen sind. Rückversicherer, die traditionell als Risikopuffer fungieren, ermöglichen Versicherern das Wachstum und den Eintritt in neue Märkte. Findet Element diese notwendigen Rückversicherungskapazitäten nicht, dürfte das komplette Geschäftsmodell gefährdet sein.