Hälfte der Deutschen in Aktionäre hat Nettoeinkommen von 1.000 bis 3.000 Euro im Monat
Deutsche Aktionäre sind mehrheitlich keine Millionäre. Etwa 6,7 Millionen Anleger haben ein Nettoeinkommen von 1.000 bis 3.000 Euro im Monat. Das sind rund 55,4 Prozent der Aktionäre in Deutschland. Auch die demografische Verteilung überrascht.
Im Jahr 2024 investierten 12,1 Millionen Menschen in Deutschland in Aktien, Aktienfonds oder ETFs. Dies entspricht etwa jedem sechsten Bundesbürger ab 14 Jahren. Es ist das fünfte Jahr in Folge, in dem die Zahl der Aktionäre über der 12-Millionen-Marke bleibt, trotz eines leichten Rückgangs um 180.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr.
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Ein genauerer Blick auf die demografische Verteilung zeigt, dass Männer mit 7,7 Millionen Anlegern stärker vertreten sind als Frauen mit 4,4 Millionen. Der Aktienbesitz bleibt stark vom Einkommen abhängig. Fast jeder zweite (49 Prozent) mit einem Nettoeinkommen von über 4.000 Euro investiert am Aktienmarkt. Bei Menschen mit einem Einkommen von unter 2.000 Euro liegt der Aktionärsanteil nur bei 10 Prozent.
Die größte Zahl der Aktionäre verfügt über ein Nettoeinkommen zwischen 2.000 und 3.000 Euro im Monat. Rund vier Millionen Anleger gehören zu dieser Einkommensgruppe. In dieser Gruppe wuchs die Zahl der Aktien-Sparer am stärksten. Im Vergleich zum Vorjahr kamen etwa 250.000 Aktionäre hinzu. Das geht aus den Aktionärszahlen des deutschen Aktieninstituts hervor.
Die zweitgrößte Gruppe an Aktionären mit gut 2,7 Millionen Personen verfügt über ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Wobei in der Auswertung nicht zwischen den Einkommensarten unterschieden wird. Ergo könnten zu dieser Gruppe auch Rentner zählen.
Interessant ist auch die Altersverteilung der Anleger. Die Gruppe der 14- bis 39-Jährigen bleibt der Aktienanlage treu, wobei 3,7 Millionen dieser Altersgruppe investiert sind. Die zweitstärkste Altersgruppe unter den Aktionären sind die über 60-Jährigen mit 3,5 Millionen Anlegern. Die anlagefaulste Altersgruppe unter den deutschen Aktionären sind die 40-49-Jährigen, von denen lediglich zwei Millionen Geld auf dem Kapitalmarkt angelegt haben.
Ein positiver Trend ist bei der Nutzung von Sparplänen zu verzeichnen, die den Einstieg in die Aktienanlage erleichtern. Diese Sparpläne ermöglichen es, regelmäßig kleinere Beträge zu investieren und so langfristig Vermögen aufzubauen. 47 Prozent der Anleger nutzen diese Sparform über einen ETF-Sparplan. Etwa jeder Fünfte (22 Prozent) nutzt Fondssparpläne. Lediglich jeder zehnte Anleger spart regelmäßig über Aktiensparpläne.
Trotz der insgesamt stabilen Zahlen bleibt die Förderung der Aktienkultur in Deutschland eine wichtige Aufgabe. Insbesondere die geringere Beteiligung von Frauen und Personen mit niedrigerem Einkommen zeigt Handlungsbedarf. Initiativen zur finanziellen Bildung und gezielte Anreize könnten dazu beitragen, die Aktienanlage für breitere Bevölkerungsschichten attraktiv zu machen.
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