Nur 26,3 Prozent der Menschen in Deutschland haben einen Finanzplan für 2025. Das ergab eine aktuelle Umfrage der LV 1871 in Zusammenarbeit mit Civey. Bereits im Vorjahr lag der Anteil mit 28,0 Prozent nur knapp darüber. Gleichzeitig sind die finanziellen Sorgen groß: Mehr als die Hälfte (50,3 Prozent) der Befragten empfinden negative Emotionen beim Gedanken an ihre Finanzen, wie der Financial Freedom Report 2024 zeigt.

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„Zukunftsängste und die Sorge vor finanzieller Unsicherheit prägen häufig die Entscheidungen vieler Menschen und können die Finanzplanung erheblich beeinträchtigen“, erklärt Prof. Dr. Julia Pitters, Wirtschaftspsychologin. Sie weist darauf hin, dass solche Ängste zu einer passiven Haltung führen können, die zögerliches Handeln oder unüberlegte Investitionen begünstigt. Im schlimmsten Fall führt dies zu finanziellen Verlusten und verstärkt die Sorgen. „Eine transparente Analyse der eigenen finanziellen Situation ist aus psychologischer Sicht oft der erste Schritt, um diese Negativspirale zu durchbrechen“, betont sie.

Versicherungsmakler als wertvolle Unterstützung

Unabhängige Versicherungsmakler könnten in dieser Situation eine entscheidende Rolle spielen, betont Hermann Schrögenauer. „Bei dieser Analyse sind gerade unabhängige Versicherungsmakler eine wertvolle Unterstützung, da sie als einzige wirklich auf Seite der Kundinnen und Kunden stehen und mit ihnen Bildungslücken bei Finanzthemen genauso schließen können wie Lücken rund um Vorsorge oder Absicherung“, erklärt der Vorstand der LV 1871.

Ein besonderer Fokus sollte dabei auf der Arbeitskraftabsicherung liegen, da hier erheblicher Aufklärungsbedarf besteht. Laut Schrögenauer verlassen sich viele Menschen auf ihre Gesundheit und vernachlässigen den Schutz ihrer Arbeitskraft. Nur etwa ein Fünftel der Deutschen hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, obwohl jeder Vierte im Berufsleben einmal berufsunfähig wird – häufig aufgrund psychischer Erkrankungen. „Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert das Einkommen bei längeren Ausfällen ab und lässt sich im Idealfall individuell an die persönliche Lebenssituation anpassen“, erläutert Schrögenauer.

Vorsorge und Aufklärung dringend erforderlich

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass fehlende Motivation (13,9 Prozent), Zeitmangel (5,9 Prozent) und mangelndes Wissen (3,8 Prozent) die häufigsten Gründe dafür sind, dass viele Menschen keine Finanzplanung betreiben. Die Mehrheit der Befragten gibt jedoch „andere Gründe“ an und bleibt vage. Gerade hier könnten Finanz- und Vorsorgeberater mit ihrem Wissen ansetzen, um Ängste abzubauen und den Einstieg in eine strukturierte Finanzplanung zu erleichtern.