Hintergrund: Das Kompositgeschäft ist ein zentraler Bestandteil der Versicherungsbranche und umfasst eine Vielzahl von Sparten – allen voran die Kfz-, Wohngebäude-, Hausrat-, Haftpflicht- und Unfallversicherung. Mit 85,49 Milliarden Euro an gebuchten Bruttoprämien ist die wirtschaftliche Bedeutung für die Versicherungswirtschaft immens; doch die Rentabilität gerät zunehmend unter Druck. Erstmals seit Jahren verzeichnete die Branche 2023 ein negatives versicherungstechnisches Ergebnis: Im Durchschnitt wies jedes Unternehmen einen Verlust von 12,20 Millionen Euro aus (Versicherungsbote berichtete).

Anzeige

Besonders problematisch zeigte sich die Kfz-Versicherung, die mit 40 Prozent Marktanteil die größte Teilsparte ist, aber auch die höchsten Verluste verursacht. Die durchschnittliche Combined Ratio lag hier bei 112,74 Prozent, was bedeutet, dass die Versicherer im Schnitt 12,74 Prozent mehr ausgaben, als sie über Prämien einnahmen. Auch die Wohngebäudeversicherung, mit 15 Prozent Marktanteil, kämpfte mit steigenden Baukosten und Klimaschäden und verzeichnete eine Combined Ratio von 101,80 Prozent – ebenfalls nicht auskömmlich.

Dagegen erwiesen sich kleinere Teilbereiche als stabilisierend: Die Haftpflichtversicherung, mit elf Prozent Marktanteil, erzielte eine Combined Ratio von 83,17 Prozent und war damit hochprofitabel. Die Unfallversicherung, die acht Prozent des Prämienvolumens ausmacht, erwies sich mit einer Combined Ratio von 77,48 Prozent als rentabelster Kompositzweig. Auch die Hausratversicherung, die zwar mit fünf Prozent Marktanteil die kleinste der großen Sparten ist, blieb mit einer Combined Ratio von 78,67 Prozent weiterhin hochprofitabel.

Doch wie behaupten sich die Marktführer in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld? Die zehn größten Unternehmen der Kompositversicherung 2023 werden in dieser aktuellen Versicherungsbote-Bildstrecke anhand ausgewählter Kennzahlen vorgestellt. Grundlage des Rankings sind die Marktanteile nach gebuchten Bruttoprämien – ein aussagekräftigerer Indikator für die Geschäftsgröße als Vertragszahlen, da Policen und Versicherungssummen in diesem vielschichtigen Geschäftsfeld stark variieren. Maßgeblich ist also der Umsatz im gesamten Schaden-Unfall-Geschäft je Versicherer.

Anzeige

Alle Zahlen sind dem Branchenmonitor Kompositversicherung 2024 der V.E.R.S. Leipzig GmbH entnommen. Der Monitor wertet Kennzahlen des gesamten Schaden-Unfall-Geschäfts für die Jahre 2018 bis 2023 aus und deckt mit seiner Analyse 87 Prozent des Kompositmarkts ab. Marktanteile der Töchterkonzerne wurden durch Versicherungsbote addiert, um ein realistischeres Bild der Geschäftsgröße abzubilden (ohne Gewähr). Das zugrundeliegende Analyseinstrument kann kostenpflichtig auf der Webseite der Leipziger Experten bestellt werden.