Rente: Mehrheit sieht Verantwortung bei sich selbst
Laut einer aktuellen Umfrage sieht die Mehrheit die Verantwortung für die Rente bei sich selbst, und nicht beim Staat. Dies ist eine Veränderung im Vergleich zur letzten Umfrage 2021. Zudem glaubt eine Mehrheit der Befragten nicht an eine zukunftsfähige Rentenreform.
Die repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey, die Canada Life anlässlich der anstehenden Bundestagswahl in Auftrag gegeben hat, zeigt: Die Mehrheit der Befragten sieht die Verantwortung für die Rente nicht mehr beim Staat, sondern bei sich selbst. 41 % der Befragten befürworten, dass jeder neben der gesetzlichen Rente selbst für ein zusätzliches Finanzpolster sorgen muss. 36 % sehen den Staat in der Pflicht und 23 % sind unentschlossen. Vor allem die Altersgruppe der über 65-Jährigen hält ein zusätzliches Finanzpolster für notwendig (47 %). Bei der Betrachtung der Berufsgruppen liegen die Akademiker mit 48 % über dem bundesweiten Durchschnitt.
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Damit zeigt sich eine Veränderung im Vergleich zur Umfrage anlässlich der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021: Damals sah die Mehrheit mit 45 % den Staat in der Hauptverantwortung für die Rente. Nur 38 % meinten, dass Jeder selbst für die Altersvorsorge verantwortlich sein sollte, 16 % waren unentschlossen (Versicherungsbote berichtete).
„Der Ruf nach dem Staat wird leiser“, kommentiert Dr. Igor Radović, Vorstandsmitglied bei Canada Life, die Umfrage-Ergebnisse. „Es ist gut, dass die Eigenverantwortung für die Rente nun bei vielen Menschen im Bewusstsein angekommen ist. Denn eigenständige Vorsorge und gute professionelle Beratung können die finanziellen Bedürfnisse im Alter besser treffen als die vage Hoffnung auf eine gelungene Rentenreform. Zu einem selbstbestimmten Lebensabend gehört auch eine selbstbestimmte Altersvorsorge. Sie gibt Planungssicherheit und macht unabhängig davon, wie die Rentenpolitik nach dem 23. Februar aussieht!“
Rente vor allem für Ältere wichtiges Thema bei Wahl
Für mehr die Hälfte der Befragten (56 %) spielt das Thema Rente eine wichtige Rolle für ihre Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl. Dies gilt vor allem für die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen mit 61 % der Befragten. Auch bei den Arbeitern spielt die Rente eine wichtige Rolle - ganze 64 % erachten die Thematik als wichtig für ihre Wahlentscheidung.
Im Vergleich zur Umfrage im Jahr 2021 hat das Thema Rente etwas an Wichtigkeit verloren. Damals gaben 61 % an, dass die Rente wichtig für ihre Wahlentscheidung sei - bei den Arbeitern waren es sogar 84 %.
Kein Vertrauen in zukunftsfähige Rentenreform
Mehr als drei Viertel der Befragten (78 %) haben kaum oder gar kein Vertrauen, dass es eine zukunftsfähige Rentenreform geben wird. Die jüngeren Altersgruppen zeigen sich hierbei besonders skeptisch: 84 % der 18- bis 29-Jährigen sowie 83 % der 30- bis 39-Jährigen glauben nicht an eine zukunftsfähige Reform der Rente. Beim Blick auf die Berufsgruppen zeigen sich die Angestellten (83 %) und die leitenden Angestellten (84 %) besonders kritisch.
2021 lag die Zahl derjenigen, die kaum oder gar kein Vertrauen in eine zukunftsfähige Rentenreform haben, zwei Prozentpunkte niedriger. Auch damals zeigten sich vor allem die jüngeren Befragten und die Arbeiter skeptisch: Hier glaubten 83 bzw. 85 % nicht an eine zukunftsfähige Reform des Rentensystems.
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Über die Umfrage
Das Marktforschungsinstitut Civey hat für Canada Life Assurance Europe plc vom 27. bis 28. Januar 2025 online 2.500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt zwischen 3,3 und 3,4 Prozentpunkten. Alle Zahlen wurden auf ganze Zahlen gerundet.