Jeder vierte Haushalt hat keine Ersparnisse
Die Deutschen sparen so viel wie noch nie, allerdings verfügen nicht alle Haushalte über Ersparnisse. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der ING.
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Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ist laut Bundesbank im dritten Quartal 2024 um 197 Milliarden Euro gestiegen und erreicht damit einen neuen Höchststand von etwas mehr als neun Billionen Euro. Das sind im Durchschnitt rund 108.000 Euro pro Einwohner. Berücksichtigt werden hierbei Bargeld, Bankguthaben, Wertpapiere sowie Ansprüche bei Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen. Immobilien und gesetzliche Rentenansprüche bleiben in dieser Betrachtung jedoch außen vor (Versicherungsbote berichtete). Doch nicht alle profitieren davon:
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Fast jeder vierte Haushalt in Deutschland hat keine Ersparnisse. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Direktbank ING hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Demnach gaben 23,5 % der 1.000 befragten Haushalte an, über keinerlei finanzielle Rücklagen zu verfügen. Die Hauptgründe: zu geringes Einkommen und gestiegene Preise. Allerdings zeigt die Entwicklung auch eine positive Tendenz: Vor fünf Jahren lag der Anteil der Nichtsparer noch bei über 30 %.
Gleichzeitig überschritt der Anteil der Menschen mit Ersparnissen erstmals die 70-Prozent-Marke und liegt aktuell bei 70,7 %. Die Volkswirte der ING Deutschland betonen jedoch, dass die gestiegenen Sparguthaben weniger auf eine verbesserte finanzielle Lage zurückzuführen seien, sondern vielmehr auf „ein Vorsichtssparen in Zeiten unsicherer wirtschaftlicher Aussichten“. Dies spiegelt sich auch in den Motiven der Sparer wider: 71,9 % legen Geld zurück, um sich gegen mögliche finanzielle Schwierigkeiten abzusichern, 46,4 % sparen für Urlaub und Reisen, und 43,5 % für anstehende größere Ausgaben.
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Eine gewisse finanzielle Stabilität scheint dennoch gegeben: Mehr als die Hälfte der Befragten mit Ersparnissen schätzt, dass ihre Rücklagen mindestens ein halbes Jahr ausreichen würden, falls ihr Einkommen wegfallen sollte. 40,7 % gehen sogar davon aus, ein Jahr oder länger von ihren Ersparnissen leben zu können.