Die deutsche Wirtschaft startet mit verhaltenen Erwartungen ins Jahr 2025. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) prognostiziert für das laufende Jahr ein Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 %. Gleichzeitig bewerten nur 26 % der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage zum Jahresbeginn als gut, während 25 % sie als schlecht einstufen. Zudem erwarten nur 14 % der Unternehmen ein besseres Geschäft, 31 % haben dagegen negative Geschäftserwartungen. Besonders die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen – darunter Bürokratie, Energiepreise, mangelnde Investitionen und Steuerlast – werden mit 60 % als zentrales Geschäftsrisiko gesehen.

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Dennoch zeigt sich die Versicherungsbranche vergleichsweise robust: Während viele Branchen mit negativen Geschäftserwartungen kämpfen, bewerten Versicherungsunternehmen ihre Lage mehrheitlich stabil oder positiv.

Versicherer mit optimistischen Geschäftsaussichten

Während der Saldo der Geschäftserwartungen der Gesamtwirtschaft bei minus 17 Punkten liegt - deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von plus drei Punkten - bleibt die Finanz- und Versicherungsbranche weitgehend stabil. Ihr Erwartungssaldo liegt bei null Punkten, was nur geringfügig unter dem langjährigen Schnitt von zwei Punkten liegt. Besonders positiv fällt die Einschätzung in der Versicherungswirtschaft aus: Hier liegt der Saldo der Geschäftserwartungen bei 20 Punkten, leicht über dem Wert der letzten Umfrage aus dem Herbst 2024 (19 Punkte).

Auch die aktuelle Geschäftslage in der Branche ist überdurchschnittlich: 48 % der Versicherungsunternehmen sehen eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, während ebenso viele eine stabile Entwicklung feststellen. Lediglich 4 % bewerten ihre Situation negativ. Damit erreicht die Branche einen Saldo von 44 Punkten – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 32 Punkten des Vorjahres.

Investitionen und Personalplanung: Versicherer setzen auf Wachstum

Während die Gesamtwirtschaft weiterhin zurückhaltend bei Investitionen ist, zeigt sich die Versicherungsbranche investitionsfreudiger: Der Investitionssaldo der Unternehmen insgesamt bleibt mit minus 10 Punkten auf dem Niveau von Herbst 2024, während die Finanz- und Versicherungsdienstleister mit 23 Punkten überdurchschnittlich abschneiden.

Auch in der Beschäftigungsentwicklung hebt sich die Versicherungsbranche positiv ab: Während in der Gesamtbetrachtung nur 12 % der Unternehmen mit einem Beschäftigungszuwachs rechnen, planen 39 % der befragten Versicherer Neueinstellungen. Nur 5 % rechnen mit Personalabbau und 56 % wollen ihre Belegschaft stabil halten. Insgesamt liegt der Beschäftigungssaldo für Versicherer deutlich über dem Wert von Anfang 2024, als er bei 13 Punkten lag. Dies geht aus Detaildaten der DIHK-Umfrage hervor, die dem VersicherungsJournal vorliegen.

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Über die Umfrage

Für die Umfrage der DIHK wurden im Zeitraum vom 16. Dezember 2024 bis zum 17. Januar 2025 Befragungen der Unternehmen durch insgesamt 79 IHKs durchgeführt. Insgesamt wurden rund 23.000 Antworten ausgewertet.