Indexpolicen: Sinkendes Vermittlerinteresse trotz steigender Renditechancen
Indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) haben sich fest im Produktangebot deutscher Lebensversicherer etabliert. Doch laut einer aktuellen IVFP-Umfrage nimmt die Beratungshäufigkeit durch Vermittler ab. Gleichzeitig profitieren Kunden wieder stärker von den Renditechancen der Produkte – insbesondere durch steigende Überschussbeteiligungen.
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Indexpolicen bieten eine Kombination aus Sicherheit und Renditechancen – eine Mischung, die sich lange bewährt hat. Dennoch zeigt die aktuelle IVFP Produkttrends Umfrage 2025, dass die Beratung zu Indexpolicen in der Vermittlerschaft rückläufig ist. Während vor wenigen Jahren noch ein größerer Teil der befragten Vermittler regelmäßig zu diesen Produkten beriet, ist der Anteil inzwischen auf knapp über 50 Prozent gesunken.
Als Hauptgrund für den Rückgang nennt Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP, die langanhaltende Niedrigzinsphase: „Der Hauptgrund dafür dürfte in der Niedrigzinsphase und der daraus resultierenden geringen Überschussbeteiligung zu suchen sein.“ Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen inzwischen verbessert.
Renditeerholung: 2024 brachte neue Chancen
Nach mehreren Jahren mit geringen Gutschriften konnten viele Versicherte im Indexjahr 2024 wieder von attraktiven Renditen profitieren. Im Durchschnitt lag die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr in 2024 endete, bei knapp drei Prozent – in der Spitze wurden sogar mehr als zehn Prozent erzielt. Besonders gut schnitten dabei Tarife mit einer jährlichen Beteiligungsquote ab, die im Schnitt eine Rendite von 3,3 Prozent erreichten. Modelle mit einer Renditeobergrenze (Cap) kamen dagegen nur auf 1,8 Prozent.
„Nach Jahren mit überwiegend mageren Renditegutschriften konnten die meisten Inhaber solcher Versicherungen im Indexjahr 2024 eine attraktive Renditegutschrift verzeichnen“, fasst Hauer die Entwicklung zusammen.
Steigende Überschüsse verbessern Renditechancen
Die anhaltend steigenden Marktzinsen haben in den vergangenen Jahren zu einer Erhöhung der Überschussbeteiligungen geführt. Für 2025 haben viele Lebensversicherer ihre Überschüsse bereits zum dritten Mal in Folge angehoben. Das bedeutet für Kunden bessere Rahmenbedingungen: Höhere Caps, bessere Quoten und insgesamt verbesserte Renditechancen.
„Mittelfristig können Indexpolicenbesitzer*innen von den gestiegenen Marktzinsen profitieren“, so Hauer weiter. Während in den vergangenen Jahren regelmäßig Anpassungen nach unten nötig waren, verfügen die Versicherer nun über mehr Kapital für die Indexbeteiligung.
Marktübersicht: Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch
Aktuell bieten 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung an. Während es im Vergleich zum Vorjahr keine neuen Anbieter oder gravierende Tarifänderungen gab, setzt sich ein Trend weiter fort: Nachhaltigkeit. Sieben Gesellschaften bieten mittlerweile Indexpolicen mit einem grünen Index an.
Dabei bleibt jedoch entscheidend, wie nachhaltig das Sicherungsvermögen des Versicherers investiert ist. „Da bei Indexpolicen das Geld ausschließlich im Sicherungsvermögen angelegt wird, kommt es eher darauf an, wie nachhaltig das Sicherungsvermögen des entsprechenden Versicherers investiert“, erklärt Hauer.
Einen Überblick über die Indexrenditen (2024) hat das IVFP auf seiner Webseite zugänglich gemacht.