„Makler stehen vor der Herausforderung, dass viele KMU die Risiken von Cyberangriffen unterschätzen“
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen vor vielfältigen Herausforderungen – von steigenden Cyberrisiken bis hin zum Fachkräftemangel. Doch mit den richtigen Versicherungsstrategien lassen sich nicht nur betriebliche Risiken absichern, sondern auch die Arbeitgeberattraktivität erhöhen. Carsten Tobien, Leiter Geschäftsfeld PrimeBusiness bei die Bayerische, erklärt im Interview, warum betriebliche Versicherungsangebote heute ein entscheidender Vorteil im Kampf um Talente sind und wie Unternehmen sich optimal absichern können.
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- „Makler stehen vor der Herausforderung, dass viele KMU die Risiken von Cyberangriffen unterschätzen“
- „Regelmäßige Risikoanalysen und eine enge Zusammenarbeit sind entscheidend“
Versicherungsbote: Welche grundlegenden Versicherungen sind für KMU unerlässlich, um ihre betrieblichen Risiken angemessen abzudecken?
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Carsten Tobien: Kleine und mittlere Unternehmen tragen eine große Verantwortung – für ihre Mitarbeiter, ihre Kunden und ihr Geschäft. Ein plötzlicher Schadensfall kann die wirtschaftliche Existenz gefährden, wenn kein passender Versicherungsschutz besteht. Die Bayerische legt daher großen Wert darauf, gemeinsam mit ihren Kunden individuelle Lösungen zu entwickeln. Eine Betriebshaftpflichtversicherung schützt Unternehmen vor finanziellen Folgen, wenn Dritte durch betriebliche Tätigkeiten geschädigt werden. Eine Betriebsunterbrechungsversicherung fängt Umsatzausfälle auf, wenn der Betrieb aufgrund eines versicherten Schadens nicht weitergeführt werden kann. Die Inhaltsversicherung deckt Reparatur- oder Ersatzkosten für Geschäftsinventar und Ausstattung, falls diese durch Feuer, Diebstahl oder andere Schäden betroffen sind.
Besonders für beratende Berufe wie Anwälte oder Ärzte ist eine Berufshaftpflichtversicherung essenziell, um sich gegen Haftungsansprüche abzusichern. Mit der zunehmenden Digitalisierung ist zudem eine Cyberversicherung unverzichtbar geworden, um finanzielle Schäden durch Datenverluste, Betriebsunterbrechungen oder Datenschutzverletzungen abzudecken. Unternehmen, die auf Firmenfahrzeuge angewiesen sind, benötigen zudem eine Kfz-Versicherung, um Schäden und Haftungsansprüche abzusichern.
Neben dem Schutz der betrieblichen Werte ist auch die Absicherung der Mitarbeitenden von zentraler Bedeutung. Eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihren Mitarbeitenden eine attraktive Zusatzleistung zur gesetzlichen Rente zu bieten. Sie trägt nicht nur zur langfristigen Mitarbeiterbindung bei, sondern bietet auch steuerliche Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die richtige Kombination dieser Versicherungen sorgt für eine umfassende Absicherung und gibt Unternehmern die nötige Sicherheit, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.
Wie hat sich die allgemeine Bedrohungslage für KMU in den letzten Jahren verändert, insbesondere im Hinblick auf Cyberangriffe und IT-Sicherheitsrisiken?
Die Bedrohungslage für kleine und mittlere Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Besonders Cyberangriffe stellen heute eine der größten Herausforderungen dar. Viele KMU gehen fälschlicherweise davon aus, dass sie für Hacker uninteressant sind, dabei sind sie gerade wegen oft fehlender IT-Sicherheitsmaßnahmen ein beliebtes Ziel.
Cyberkriminelle nutzen zunehmend raffinierte Methoden wie Phishing und Social Engineering, um sich Zugang zu sensiblen Unternehmensdaten zu verschaffen. Ransomware-Attacken, bei denen Firmendaten verschlüsselt und hohe Lösegeldzahlungen gefordert werden, nehmen drastisch zu. Auch die vermehrte Nutzung von Homeoffice und Cloud-Diensten hat neue Sicherheitsrisiken geschaffen, da viele Unternehmen ihre digitalen Infrastrukturen nicht ausreichend schützen. In dieser dynamischen Bedrohungslage ist es wichtiger denn je, IT-Sicherheitsmaßnahmen mit passendem Versicherungsschutz zu kombinieren. Die Bayerische versteht sich hier nicht nur als Versicherer, sondern als langfristiger Partner, der Unternehmen dabei unterstützt, Risiken frühzeitig zu erkennen und sich gezielt dagegen zu schützen.
Inwieweit beeinflussen diese veränderten Bedrohungsszenarien die Auswahl und Gestaltung von Versicherungsprodukten für KMU?
Die steigenden Risiken durch Cyberangriffe und IT-Sicherheitslücken haben die Anforderungen an Versicherungsprodukte stark verändert. Neben der klassischen Betriebshaftpflichtversicherung wurden viele Policen um Cyberbausteine ergänzt, damit Unternehmen umfassend abgesichert sind. Da Versicherer zunehmend IT-Sicherheitsmaßnahmen als Voraussetzung für den Schutz fordern, unterstützt die Bayerische ihre Kunden dabei, präventive Maßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung und regelmäßige Sicherheitsupdates umzusetzen.
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Darüber hinaus werden Unternehmen nicht nur im Schadensfall begleitet, sondern erhalten auch Zugang zu Expertennetzwerken, die frühzeitig auf Sicherheitslücken hinweisen. Dadurch wird ein ganzheitlicher Schutz geschaffen, der nicht nur auf finanzielle Absicherung, sondern auch auf Prävention setzt.
„Regelmäßige Risikoanalysen und eine enge Zusammenarbeit sind entscheidend“
Welche Herausforderungen sehen Sie für Makler bei der Beratung von KMU in Bezug auf neue Risiken wie z. B. Cyberbedrohungen?
Makler stehen vor der Herausforderung, dass viele KMU die Risiken von Cyberangriffen unterschätzen und keinen ausreichenden Schutz in Betracht ziehen. Gleichzeitig sind Cyberversicherungen komplex und erfordern technisches Wissen, um Unternehmen individuell beraten zu können. Hinzu kommt, dass sich die Bedrohungslage laufend verändert und Versicherer zunehmend hohe Anforderungen an die IT-Sicherheit stellen, bevor sie Schutz gewähren.
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Die Bayerische unterstützt Makler hier mit verständlichen Produktlösungen und praxisnahen Erklärungen, sodass diese Kunden optimal beraten können. Durch regelmäßige Schulungen und enge Zusammenarbeit mit IT-Sicherheitsexperten können Makler ihren Kunden einen echten Mehrwert bieten – und gemeinsam mit ihnen und den Versicherern individuelle Sicherheitslösungen entwickeln.
Viele KMU erweitern ihr Geschäftsfeld und werden zu sogenannten Mischbetrieben. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Versicherung?
Die zunehmende Kombination verschiedener Geschäftsfelder innerhalb eines Unternehmens bringt neue Herausforderungen mit sich, da unterschiedliche Tätigkeiten auch unterschiedliche Risiken mit sich bringen. Ein Handwerksbetrieb mit eigenem Online-Shop oder ein Gastronom, der Catering anbietet, benötigt oft angepasste Versicherungslösungen, um Deckungslücken zu vermeiden. Die Bayerische setzt hier auf flexible und modulare Policen, die es ermöglichen, verschiedene Geschäftsbereiche maßgeschneidert abzusichern. Regelmäßige Risikoanalysen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Maklern und Versicherern sind entscheidend, um den Versicherungsschutz stets an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Welche Bedeutung haben Betriebsunterbrechungsversicherungen für KMU? Insbesondere im Kontext von Cyberangriffen oder anderen unerwarteten Ereignissen?
Ein unvorhergesehener Stillstand kann für KMU existenzbedrohend sein. Betriebsunterbrechungsversicherungen helfen, die finanziellen Folgen abzufedern. Besonders durch Cyberangriffe oder Naturkatastrophen kann es zu längeren Ausfällen kommen, die ohne passende Absicherung zu erheblichen Umsatzeinbußen führen. Die Bayerische hat ihre Policen so weiterentwickelt, dass neben klassischen Risiken auch digitale Gefahren abgesichert sind. Dies umfasst unter anderem die Deckung von Umsatzausfällen durch Cyberangriffe sowie die Übernahme von Wiederherstellungskosten für IT-Systeme.
Welche Versicherungsprodukte oder -strategien können KMU helfen, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern?
In Zeiten des Fachkräftemangels sind Zusatzleistungen ein entscheidendes Kriterium für Bewerber. Versicherungsbenefits wie eine betriebliche Altersvorsorge oder eine betriebliche Krankenversicherung stärken nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern erhöhen auch die Attraktivität des Unternehmens. Die Bayerische bietet passgenaue Lösungen, die KMU helfen, sich im Wettbewerb um Fachkräfte zu differenzieren.
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Durch steuerlich begünstigte Modelle und individuell anpassbare Tarife können Unternehmen ihren Mitarbeitern einen echten Mehrwert bieten, ohne hohe Zusatzkosten zu tragen. Ein starkes Versicherungspaket ist somit nicht nur ein Schutzmechanismus, sondern auch ein strategisches Werkzeug zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs.
- „Makler stehen vor der Herausforderung, dass viele KMU die Risiken von Cyberangriffen unterschätzen“
- „Regelmäßige Risikoanalysen und eine enge Zusammenarbeit sind entscheidend“