Das Amtsgericht Charlottenburg hat am 1. März 2025 offiziell das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Element Insurance AG eröffnet. Grund für die Insolvenz ist die Überschuldung des Unternehmens. Zum Insolvenzverwalter wurde der Berliner Rechtsanwalt Friedemann Schade bestellt.

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Zuvor hatte Element vergeblich versucht, Bestandsübertragungen auf andere Versicherungsgesellschaften zu realisieren. Da diese Bemühungen gescheitert sind, endet nun der Versicherungsschutz für die meisten der 320.000 Kunden spätestens mit Ablauf des 1. April 2025 – eine separate Kündigung ist nicht notwendig. Insolvenzverwalter Schade rät allen Betroffenen, sich umgehend um eine neue Versicherungslösung zu kümmern. Denn mit der Insolvenz ist kein vollumfänglicher Versicherungsschutz mehr gewährleistet. Für einige spezielle Vertragsarten, etwa Pflichtversicherungen, gelten Sonderregelungen.

Zudem werden rund 15.000 bis 20.000 Schadengläubiger informiert. Schadensmeldungen können weiterhin eingereicht werden, doch ob und wann Zahlungen erfolgen, ist noch unklar. Die Regulierung erfolgt aus dem Sicherungsvermögen nach § 125 VAG, das vorrangig für die Ansprüche der Versicherten vorgesehen ist. Sollte dieses Vermögen nicht ausreichen, werden die Ansprüche anteilig gekürzt.

Sowohl Schadensfälle als auch Beitragserstattungen können über das speziell eingerichtete Portal www.element-insolvenz.de angemeldet werden. Gläubiger erhalten per Post eine persönliche Identifikationsnummer (PIN), um ihre Forderungen digital einzureichen. Die Prüfung dieser Forderungen ist für Ende Juli 2025 angesetzt. Nur wenn eine Forderung nicht anerkannt wird, erfolgt eine Benachrichtigung.

Auch Makler und Assekuradeure, mit denen Element in vielen Fällen zusammenarbeitete, bleiben weiterhin für die Betreuung der Versicherten zuständig.

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Die Finanzaufsicht BaFin hatte die betroffenen Kunden der Element bereits im Februar dazu aufgefordert, sich um einen alternativen und vor allem lückenlosen Versicherungsschutz zu kümmern, da ein vollumfänglicher Versicherungsschutz nicht mehr gewährleistet ist (Versicherungsbote berichtete). Die Behörde hatte am 23. Dezember 2024 einen Insolvenzantrag gegen die Element Insurance AG beim Amtsgericht Charlottenburg eingereicht. Dieses hatte dann am 8. Januar 2025 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet (Versicherungsbote berichtete).