Rente: Sorgen bei Frauen deutlich größer als bei Männern
Eine Mehrheit der Deutschen sieht Frauen als finanziell oft schlechter gestellt als Männer – das zeigt eine aktuelle Verivox-Studie. Besonders bei Gehalt, Rentenansprüchen und Erwerbsbiografien gibt es große Unterschiede. Zudem sorgt sich fast jede zweite Frau um ihre Altersvorsorge.

Eine große Mehrheit der Deutschen ist sich einig: Frauen sind finanziell schlechter gestellt als Männer. Eine aktuelle Studie im Auftrag von Verivox zeigt, dass 89 % der Befragten diese Ungleichheit wahrnehmen – unter Frauen sind es sogar 94 %. Als Hauptgründe gelten niedrigere Gehälter, mehr Teilzeitarbeit und längere Familienpausen, die sich auch auf die Altersvorsorge auswirken.
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Sorge um Altersarmut ist unter Frauen besonders groß
„Frauen stehen vor spezifischen Herausforderungen – darunter oft niedrigere Gehälter, ein höherer Anteil an Teilzeitarbeit und längere Familienpausen“, sagt Sandra Vollmer, Geschäftsführerin der Verivox GmbH. „Diese Ungleichheiten wirken bis ins Alter nach.“
Fast jede zweite Frau (48 %) bewertet ihre eigene Altersvorsorge als schlecht oder sehr schlecht. Hinzu kommen 12 %, die unsicher sind, ob sie im Alter finanziell abgesichert sind. Nur 40 % der Frauen glauben, dass sie im Ruhestand gut auskommen werden – bei Männern sind es mit 58 % deutlich mehr.
Auch insgesamt fürchten 76 % der Deutschen finanzielle Einschränkungen im Rentenalter. Frauen rechnen dabei häufiger mit erheblichen Einschnitten als Männer (32 % vs. 26 %).
Bessere Rahmenbedingungen als Lösung?
Um die finanzielle Gleichstellung zu verbessern, sehen Frauen vor allem drei Hebel:
- Bessere Kinderbetreuung (64 %)
- Mehr gesetzliche Regelungen für Lohngleichheit (61 %)
- Flexiblere Arbeitszeitmodelle (59 %)
„Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, sollten Frauen möglichst frühzeitig ihre finanzielle Situation analysieren und aktiv vorsorgen“, rät Sandra Vollmer, Geschäftsführerin der Verivox GmbH. Eine offene Kommunikation über Geld – sowohl in der Partnerschaft als auch im Freundes- und Familienkreis – könne helfen, individuelle Lösungen zu finden. Finanzielle Vereinbarungen innerhalb der Partnerschaft könnten etwa einen Ausgleich für Care-Arbeit schaffen und so zur Schließung der Vorsorgelücke beitragen.
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Über die Umfrage
Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Innofact im Auftrag von Verivox im Januar 2025 insgesamt 1.024 Personen online in einer bevölkerungsrepräsentativen Erhebung. Die Teilnehmenden wurden aus einem ISO-zertifizierten Online-Panel mit rund 500.000 Mitgliedern ausgewählt.