Die Aussichten auf eine umfassende Rentenreform unter einer möglichen Großen Koalition aus CDU und SPD sind laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) gering. Die Mehrheit der Bürger rechnet nur mit kleineren Anpassungen oder gar keiner Veränderung in der gesetzlichen Rentenversicherung.

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Bürger rechnen mit wenig Bewegung

Laut der DIA-Umfrage im Deutschland-Trend gehen 37 % der Befragten davon aus, dass die künftige Regierung lediglich geringfügige Anpassungen vornehmen wird – ohne wesentliche Entlastung für die Rentenfinanzen. Lediglich 20 % der Bürger halten eine umfassende Reform während der Legislaturperiode für realistisch. 23 % gehen davon aus, dass die Rentenpolitik unangetastet bleibt und steigende Rentenausgaben weiterhin über höhere Beiträge und einen größeren Bundeszuschuss finanziert werden. Ein weiteres Fünftel der Befragten konnte oder wollte sich nicht zu den erwarteten Entwicklungen äußern.

DIA-Sprecher Klaus Morgenstern sieht in den Umfrageergebnissen eine Bestätigung für die Vermutung vieler Experten: „Die Stimmung in der Bevölkerung spiegelt wider, was Politikbeobachter anhand der Wahlprogramme bereits vermuten. Bei der Rente werden beide Parteien einen großen Wurf scheuen und die Lösung der Probleme erneut auf die nächste Regierung vertagen.“

Parteien und Wählergruppen mit unterschiedlichen Erwartungen

Besonders unter CDU-Wählern gibt es noch Hoffnungen auf weitreichende Reformen. 28 % von ihnen halten einen grundlegenden Wandel für möglich. Am wenigsten erwarten AfD-Wähler eine Reform: Nur 14 % gehen davon aus, dass es größere Veränderungen geben wird, während 37 % glauben, dass sich nichts ändern wird und steigende Kosten über höhere Beiträge und staatliche Zuschüsse gedeckt werden.

Die optimistischsten Erwartungen in Bezug auf eine Reform zeigen sich unter den Anhängern der FDP (22 % erwarten eine große Reform, 50 % kleinere Anpassungen) und der CDU (28 % große Reform, 42 % kleinere Anpassungen).

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Über die Umfrage

Die repräsentative Umfrage führte das Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge durch. Die Erhebung fand vom 28. Februar bis zum 3. März statt und umfasste 2.002 Teilnehmende aus Deutschland ab 18 Jahren.