MLP knackt Milliardenmarke und setzt ehrgeizige Ziele bis 2028
Der Finanzdienstleister MLP hat 2024 erstmals die Marke von einer Milliarde Euro bei den Gesamterlösen überschritten. Ein starkes Vermögensgeschäft und neue Höchstwerte bei wichtigen Bestandskennzahlen treiben das Wachstum. Bis 2028 plant der Finanzkonzern, das EBIT auf bis zu 150 Millionen Euro zu steigern.

- MLP knackt Milliardenmarke und setzt ehrgeizige Ziele bis 2028
- Die Sparten im Überblick - Altersvorsorge stagniert, Krankenversicherung wächst weiter
Anzeige
Die MLP Gruppe hat im Geschäftsjahr 2024 einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Erstmals in der Unternehmensgeschichte überstiegen die Gesamterlöse die Marke von einer Milliarde Euro. Konkret erwirtschaftete der Wieslocher Finanzdienstleister 1.066,7 Millionen Euro, was einem Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 95 Millionen Euro am oberen Rand der unterjährigen Prognose (85–95 Millionen Euro) und deutlich über den Vorjahreswerten (2023: 70,7 Millionen Euro).
MLP spricht von einem breit abgestützten Wachstum. So stiegen nicht nur Umsatz und EBIT, sondern auch zentrale Bestandskennzahlen: Das betreute Vermögen wuchs auf 63,1 Milliarden Euro, das verwaltete Prämienvolumen in der Sachversicherung auf 751 Millionen Euro.
Besonders stark präsentierte sich erneut der Leistungsbereich „Vermögen“. Dort erzielte MLP ein Umsatzplus von 27 Prozent auf 520,3 Millionen Euro (2023: 408,5Millionen Euro). Maßgeblich beigetragen haben dazu das Vermögensmanagement sowie das Zinsgeschäft – insbesondere durch die Tochter FERI, bei der auch die erfolgsabhängigen Vergütungen deutlich zulegten.
Ebenfalls positiv entwickelten sich die Bereiche Absicherung (plus drei Prozent auf 206,4 Millionen Euro) und Vorsorge (plus ein Prozent auf 298 Millionen Euro). Lediglich der Bereich „Sonstiges“, zu dem unter anderem das Immobilienentwicklungsgeschäft gehört, verzeichnete einen erwarteten Rückgang um 66 Prozent auf 12,8 Millionen Euro.
Anzeige
Die Sparten im Überblick - Altersvorsorge stagniert, Krankenversicherung wächst weiter
Die Beitragseinnahmen im Bereich der Altersvorsorge blieben mit 234 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (2023: 234 Millionen Euro). Zum Stillstand kam das Wachstum in diesem Segment allerdings nicht überraschend, da die gesetzliche Rentenpolitik und veränderte Kundenbedürfnisse die private Altersvorsorge vor Herausforderungen stellen.
Dynamischer zeigte sich hingegen die Krankenversicherung. Hier legte MLP um 6 Prozent auf 64 Millionen Euro zu (2023: 60 Millionen Euro). Das Segment gewinnt weiter an Bedeutung, insbesondere durch steigendes Kundeninteresse an privaten Zusatzversicherungen.
Anzeige
Ein weiteres Wachstum konnte MLP im Bereich der Sachversicherung verzeichnen. Nachdem die Erlöse in diesem Segment bereits 2023 um knapp 15 Prozent auf 201 Millionen Euro gestiegen waren, wuchs der Bereich 2024 erneut um drei Prozent auf 206 Millionen Euro.
Die Entwicklung zeigt, dass MLP hier zunehmend als verlässlicher Anbieter für Privat- und Firmenkunden wahrgenommen wird. Die steigenden Beiträge in der Sachversicherung spiegeln eine wachsende Nachfrage nach Absicherungen gegen Risiken wie Berufsunfähigkeit, Rechtsschutz und Wohngebäudeversicherungen wider.
Vermögensmanagement treibt Wachstum
Ein klarer Gewinner im vergangenen Geschäftsjahr war das Vermögensmanagement. Der Umsatz stieg in diesem Bereich um 23 Prozent auf 380 Millionen Euro (2023: 308 Millionen Euro). Auch das Zinsgeschäft legte kräftig zu und verbuchte ein Plus von 38 Prozent auf 90 Millionen Euro (2023: 66 Millionen Euro). MLP profitierte dabei insbesondere von einer positiven Marktentwicklung sowie einem gesteigerten Kundeninteresse an langfristigen Investments und Portfolio-Optimierungen.
Während viele Geschäftsfelder von Wachstum geprägt waren, bleibt der Immobilienbereich das große Sorgenkind. Die Immobilienvermittlung legte zwar um 73 Prozent auf 35 Millionen Euro zu, doch die Immobilienentwicklung brach drastisch um 85 Prozent auf nur noch 5 Millionen Euro ein (2023: 31 Millionen Euro). Diese Entwicklung zeigt, dass MLP in diesem Segment weiterhin mit Herausforderungen kämpft – vor allem durch hohe Baukosten und eine schwache Nachfrage im Immobiliensektor.
MLP-Ergebnisse in der Übersicht:
- Gesamterlöse steigen um 10 Prozent auf 1,067 Milliarden Euro
- Ausblick 2025: EBIT soll auf 100 bis 110 Millionen Euro steigen
- EBIT klettert um 34 Prozent auf 95 Millionen Euro
- Konzernergebnis legt um 57 Prozent auf 69,3 Millionen Euro zu
- Die Erlöse in der Altersvorsorge stagnieren bei 234 Millionen Euro
- Vorstand schlägt eine Dividende von 36 Cent pro Aktie vor (+20 Prozent)
Beraterzahl steigt erneut
Erfreut zeigte sich die Führungsriege auch über die steigende Zahl der Berater. Während sich die Zahl der Versicherungsvermittler in Deutschland insgesamt verringert, konnte MLP die Anzahl der eigenen Berater erneut ausbauen. Zum Jahresende 2024 zählte das Unternehmen 2.110 Kundenberater – ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr (2023: 2.055 Berater). Ein wichtiger Faktor ist hierbei das Trainee-Programm, das MLP 2023 eingeführt hat. Bis Ende 2024 sind bereits über 122 Trainees in das Unternehmen eingetreten, um als Finanzberater ausgebildet zu werden.
Angesichts des positiven Geschäftsverlaufs plant der Vorstand eine Erhöhung der Dividende um 20 Prozent auf 36 Cent je Aktie (2023: 30 Cent). Die Ausschüttungsquote läge damit bei 57 Prozent des Konzernergebnisses – und damit im Zielkorridor von 50 bis 70 Prozent.
Neue Mittelfristplanung: EBIT-Ziel von bis zu 150 Millionen Euro bis 2028
Mit Blick auf die kommenden Jahre hat MLP eine neue Mittelfristplanung veröffentlicht. Bis Ende 2028 soll das EBIT auf 140 bis 150 Millionen Euro steigen, die Gesamterlöse auf 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro. Das Wachstum soll dabei aus allen drei Leistungsbereichen kommen – unterstützt durch strategische Maßnahmen:
Anzeige
- Beratung von Familienkunden: Ausbau des ganzheitlichen Vermögensmanagements, Einführung neuer Instrumente wie der „Portfoliorente“
- Firmenkundengeschäft: Stärkere Fokussierung auf betriebliche Altersversorgung und Corporate Benefits
- Institutionelle Kunden: Ausbau des Multi-Asset-Ansatzes bei FERI, verstärkte Kundenbetreuung
Die MLP Gruppe setzt dabei auch auf digitale Transformation. Mit gezielten Investitionen in Künstliche Intelligenz will das Unternehmen Prozesse effizienter gestalten und die Beratungsqualität steigern. Ergänzt wird dies durch ein striktes Kostenmanagement.
- MLP knackt Milliardenmarke und setzt ehrgeizige Ziele bis 2028
- Die Sparten im Überblick - Altersvorsorge stagniert, Krankenversicherung wächst weiter