Hintergrund: Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bleibt eine der wichtigsten Absicherungen gegen den Verlust der Arbeitskraft. Doch neben Preis und Leistungsumfang ist die wirtschaftliche Stabilität eines Versicherers ein entscheidender Faktor für langfristige Verlässlichkeit. Denn nur ein finanziell stabiler Anbieter kann sicherstellen, dass die Prämien stabil bleiben und dass versprochene Leistungen im Falle der Berufsunfähigkeit zuverlässig erbracht werden.

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Der MAP-Report 938 hat 55 BU-Versicherer für den Zeitraum von 2019 bis 2023 untersucht und dabei ausschließlich deren wirtschaftliche Stabilität bewertet. Die Untersuchung basiert auf drei wesentlichen Kriterien, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Bewertung eingeflossen sind:

  • Beitrag (max. 30 Punkte): Dieser Bereich analysiert, wie die Prämien kalkuliert werden und ob sie über die Jahre hinweg stabil bleiben. Besonders relevant ist die Abweichung von Brutto- und Nettoprämien für verschiedene Musterberufe wie Bankkaufleute oder Handwerker. Zudem wird bewertet, welche Dynamikvereinbarungen die Versicherer zulassen – hohe Dynamiksätze können langfristig zu steigenden Beiträgen führen, da sich die Versicherungssumme regelmäßig erhöht. Während dies eine Anpassung an steigende Einkommen ermöglicht, birgt es auch Risiken. Hohe Dynamik kann Versicherer finanziell belasten, wenn die Rente über die Jahre stark ansteigt. Zudem kann sie Fehlanreize schaffen, wenn die versicherte Rente das tatsächliche Einkommen übersteigt. Dynamiksätze von bis zu 10 Prozent können langfristig wirtschaftlichen Druck erzeugen, wenn nicht ausreichend Reserven gebildet werden. Diese Faktoren fließen daher in die Bewertung ein.
  • Stabilität (max. 40 Punkte): Hier fließen die Schadenquote gemäß BaFin-Nachweis 218 sowie die Risikogewinne ein, um zu analysieren, ob ein Versicherer nachhaltig wirtschaftet und wie hoch das Risiko für zukünftige Prämiensteigerungen ist. Auch die Anpassung laufender Überschüsse und Boni wird betrachtet, da diese direkte Auswirkungen auf die langfristige Beitragsentwicklung haben können.
  • Finanzstärke (max. 30 Punkte): Bewertet wird, ob ein Versicherer über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, um langfristige Verpflichtungen zu erfüllen. Kennzahlen wie die Solvabilitätsquote, die Nettoverzinsung und die Sicherheitsmittel geben Einblick in die Kapitalstärke des Unternehmens. Auch Verwaltungskosten und Abschlusskosten fließen in die Bewertung ein, da sie Einfluss auf die wirtschaftliche Stabilität haben.

Wie benotet wurde

Abhängig von der erreichten Punktzahl wurden die Versicherer in folgende Kategorien eingestuft:

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  • FFF+ (Auszeichnung): Ab 90 Punkten – herausragende Stabilität und volle Transparenz.
  • mmm+ (hervorragend): Ab 85 Punkten – sehr hohe Stabilität, aber mit Einschränkungen bei der Offenlegung von Daten. Da der MAP-Report Transparenz hoch gewichtet, können Unternehmen mit der Wertung „hervorragend“ (mmm+) in der Gesamtpunktzahl sogar höher abschneiden als einige Versicherer mit der Bestnote FFF+. Der Grund: Während FFF+ neben der wirtschaftlichen Stabilität auch eine vollständige Offenlegung aller relevanten Daten erfordert, liegt der Fokus bei mmm+ ausschließlich auf der finanziellen Stärke.
  • mmm (sehr gut): Ab 75 Punkten – insgesamt starke Gesamtleistung mit kleineren Schwächen.
  • mm (gut): Ab 65 Punkten – solide, aber mit Defiziten in einigen Bereichen.
  • m (befriedigend): Ab 50 Punkten – grundlegende Anforderungen erfüllt, aber auch deutliche Schwächen vorhanden.
  • m- (ausreichend): Wurde im aktuellen Report nicht vergeben.
  • o.W. (ohne Wertung): Keine ausreichenden Daten – deutliche Transparenzmängel.

Versicherungsbote stellt die stabilsten BU-Versicherer vor

In folgender Bildstrecke stellen wir alle Unternehmen vor, die entweder mit mmm+ („hervorragend“) oder mit FFF+ abschneiden konnten – gerankt nach Note und Punktzahl. Alle Ergebnisse stammen aus dem MAP-Report 938 – dem neuen BU-Stabilitätsrating aus dem Hause Franke und Bornberg. Dieser kann kostenpflichtig auf der Webseite der Rating-Experten bestellt werden.