Nachhaltigkeit nutzen: Wie Makler mit CO₂-Bilanzierung punkten
Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsvorteil für Versicherungsmakler. Wer Kunden bei der CO₂-Bilanzierung unterstützt, stärkt die Kundenbindung und gewinnt neues Geschäft. Wie Makler diesen Hebel nutzen, zeigen Christian Becker (Geschäftsführer BCEM Versicherungsmakler GmbH) und Jörg Forthmann (Geschäftsführer juS.TECH ESG) in diesem Gastbeitrag.

- Nachhaltigkeit nutzen: Wie Makler mit CO₂-Bilanzierung punkten
- KI-gestützte CO2-Bilanzierung: Weniger Aufwand, mehr Nutzen
Nachhaltigkeit wird für Unternehmen zunehmend zur Pflicht – und bietet Versicherungsmaklern eine große Chance. Durch die wachsenden regulatorischen Anforderungen und das steigende Interesse an ESG-Kriterien stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, ihre CO2-Emissionen systematisch zu erfassen und zu berichten. Genau hier können Versicherungsmakler ansetzen: Indem sie ihren Kunden nicht nur passende Policen vermitteln, sondern auch innovative Lösungen zur CO2-Bilanzierung aufzeigen, positionieren sie sich als wertvolle Berater.
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Wer als Makler seinen Kunden hilft, die bürokratischen Hürden effizient zu bewältigen, hebt sich von der Konkurrenz ab. Der Mehrwert für die Kunden ist enorm: Sie sparen Zeit, reduzieren den Verwaltungsaufwand und erfüllen gesetzliche Vorgaben mit minimalem Aufwand. Gleichzeitig ergeben sich für den Makler neue Beratungsanlässe, die seine Marktstellung langfristig stärken.
Die CO2-Bilanz als Hebel für Makler
Die CO2-Bilanzierung erfolgt nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) und unterscheidet zwischen drei Emissionskategorien:
- Scope 1: Direkte Emissionen, die durch das Unternehmen selbst verursacht werden (z. B. Fuhrpark, Heizungsanlagen, Produktionsprozesse).
- Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie (z. B. Strom, Fernwärme).
- Scope 3: Alle weiteren indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (z. B. Lieferketten, Nutzung der Produkte durch Kunden, Abfall, Transport, Investitionen).
Eine detaillierte CO2-Bilanz hilft Unternehmen nicht nur, ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu verbessern, sondern offenbart auch versicherungsrelevante Risiken:
- Scope 1: Unternehmen mit eigenem Fuhrpark oder Produktionsanlagen benötigen oft spezielle Maschinenbruch- oder Umwelthaftpflichtversicherungen.
- Scope 2: Firmen mit hohem Energieverbrauch profitieren von Policen für nachhaltige Energieanlagen oder Ladeinfrastruktur.
- Scope 3: Unternehmen mit komplexen Lieferketten können ESG-Versicherungen oder nachhaltige Kreditversicherungen in Anspruch nehmen.
Regulatorische Anforderungen: Herausforderung und Chance
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU verpflichtet ab dem Geschäftsjahr 2025 zahlreiche Unternehmen zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts inklusive CO₂-Bilanz. Betroffen sind Unternehmen, die mindestens zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen: mehr als 1.000 Mitarbeitende, mehr als 50 Millionen Euro Umsatz oder eine Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro. Nach der Omnibus-Verordnung vom 26. Februar sollen börsennotierte KMU jedoch ganz aus dem Anwendungsbereich der CSRD herausfallen. Zudem sollen KMU entlastet werden, indem die berichtspflichtigen Unternehmen nicht mehr alle Informationen von ihren kleineren Geschäftspartnern für ihre eigene Nachhaltigkeitsberichterstattung erheben dürfen.
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Für Makler bedeutet dies: Auch wenn börsennotierte KMU künftig nicht mehr direkt zur CSRD-Berichterstattung verpflichtet sind, bleibt die CO₂-Bilanzierung für viele Unternehmen ein zentrales Thema. Große Unternehmen müssen weiterhin berichten und fordern entsprechende Daten oft von ihren Zulieferern und Geschäftspartnern – darunter auch KMU. Daher werden Kunden in den kommenden Jahren verstärkt nach Lösungen zur CO₂-Bilanzierung suchen. Wer hier als Partner auftritt, verbessert seine Wahrnehmung als beratungsstarker Dienstleister – und gewinnt wertvolle Anknüpfungspunkte für die Versicherungsberatung.
KI-gestützte CO2-Bilanzierung: Weniger Aufwand, mehr Nutzen
Die Erhebung der CO2-Daten stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Die manuelle Erfassung der relevanten Emissionswerte aus Rechnungen, Verbrauchsdaten und Transportprozessen kann schnell mehrere Mannmonate an Arbeit erfordern.
Hier können Makler einen innovativen Ansatz verfolgen: Durch den Einsatz von KI-gestützten Tools zur CO2-Bilanzierung können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsberichte effizienter erstellen. Die KI analysiert automatisch Rechnungen und Transaktionsdaten und ermittelt für jede Position den CO2-Fußabdruck. Das reduziert den Aufwand erheblich und hilft Unternehmen, ihre Berichtspflichten mit minimalem Ressourceneinsatz zu erfüllen.
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Mehrwert für Makler und Kunden
Versicherungsmakler, die ihren Kunden solche Lösungen anbieten, profitieren gleich mehrfach:
- Sie positionieren sich als verlässliche Partner für strategische Unternehmensfragen, nicht nur als Anbieter von Policen.
- Sie schaffen neue Beratungsanlässe und können bestehende Kundenbeziehungen vertiefen.
- Sie erschließen neue Geschäftsfelder durch innovative Serviceangebote und können sich so gegen den Wettbewerb differenzieren.
Am Ende gewinnen alle Beteiligten: Unternehmen sparen wertvolle Zeit und Ressourcen, Makler generieren neue Umsatzpotenziale und sichern sich eine starke Position im wachsenden Markt der nachhaltigen Unternehmensberatung.
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Hintergrund: Der Gastbeitrag wurde verfasst von Christian Becker (Geschäftsführer bei der BCEM Versicherungsmakler GmbH aus Konstanz) sowie von Jörg Forthmann (Geschäftsführer des Fintech-Start-Ups juS.TECH ESG mit Sitz in Hamburg). Ein Whitepaper zur KI-gestützten CO2-Bilanzierung kann bei den Autoren angefordert werden.
- Nachhaltigkeit nutzen: Wie Makler mit CO₂-Bilanzierung punkten
- KI-gestützte CO2-Bilanzierung: Weniger Aufwand, mehr Nutzen