MSCI World: Stiftung Warentest empfiehlt ETF weiterhin als Basisinvestment
Der MSCI World gilt als eine der wichtigsten Anlagen für ETF-Investoren. Eine aktuelle Analyse der Stiftung Warentest zeigt, warum der Index als Basisinvestment für ein breit gestreutes Portfolio empfohlen wird - und das trotz der momentan kritischen Situation auf dem US-Markt.

Eine aktuelle Analyse der Stiftung Warentest zeigt: Trotz Krisen und Schwankungen erzielte der MSCI World langfristig stabile Renditen von durchschnittlich 8 Prozent pro Jahr. Die USA dominieren mit einem Anteil von 73 Prozent, während Dividenden einen entscheidenden Beitrag zur Gesamtrendite leisten. Doch Geduld ist gefragt – in Krisenzeiten mussten Anleger teilweise mehr als 13 Jahre investiert bleiben, um Verluste auszugleichen.
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Der Index setzt sich aus rund 1.400 großen und mittelgroßen Unternehmen aus 23 Industrieländern zusammen und deckt etwa 85 Prozent der westlichen Börsenmärkte ab. Mit 73 Prozent machen US-amerikanische Unternehmen den größten Anteil aus, gefolgt von Japan (5,2 Prozent), Großbritannien (3,6 Prozent), Kanada (3 Prozent) und Frankreich (2,8 Prozent).
Den größten Anteil im MSCI World hat mit rund 25 Prozent der IT-Sektor, gefolgt vom Finanzsektor mit 17 Prozent und zyklischen Konsumgütern mit 11 Prozent. Zu den größten Unternehmen im Index gehören Apple, Nvidia, Microsoft, Amazon und Meta. Das größte Unternehmen aus Deutschland ist SAP.
Trotz der langfristig positiven Entwicklung gab es immer wieder Rückschläge. Besonders große Verluste verzeichnete der MSCI World in den Jahren 1973 (Ölpreiskrise), 1990 (Japankrise), 2002 (DotCom-Krise) und 2008 (Finanzkrise). In der jüngeren Vergangenheit führte die Corona-Krise zu einem schnellen, aber vergleichsweise kurzen Einbruch. Aktuell belasten geopolitische Spannungen, steigende Zinsen und Inflation die Kapitalmärkte.
Ein wichtiger Faktor für die Performance des MSCI World sind Dividendenzahlungen. Die Analyse zeigt, dass der Total Return Index, der Dividenden berücksichtigt, langfristig rund 3 Prozent höhere Renditen pro Jahr erzielt als ein reiner Preisindex. ETF-Anleger profitieren davon automatisch, da die Dividenden entweder ausgeschüttet oder im Fondsvermögen thesauriert werden.
Die Untersuchung zeigt, dass Anleger in der Vergangenheit im schlimmsten Fall mindestens 13 Jahre investiert bleiben mussten, um in allen Marktphasen positive Renditen zu erzielen. Die durchschnittliche Volatilität des MSCI World liegt bei 15 Prozent, was Schwankungen in Krisenzeiten verdeutlicht. Trotzdem gilt der Index als solide Basisanlage, insbesondere in Kombination mit sicheren Zinsanlagen.
Die Stiftung Warentest empfiehlt den MSCI World auch weiterhin als Kerninvestment für ein langfristiges Portfolio, ergänzt durch sichere Anleihen. Anlagen in Schwellenländer, Gold oder Kryptowährungen sollten nur als Beimischung betrachtet werden. Auch wenn kurzfristige Schwankungen auftreten, habe sich der Index langfristig als stabile Anlage erwiesen.
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Und das ZDF gibt in einem Bericht zu bedenken, dass die Dominanz der US-Unternehmen im MSCI World nicht von Dauer sein muss. Aktuell reduziere sie sich sogar von selbst, da sinkende Kurse an den US-Börsen das Gewicht dieser Konzerne im Index verringern. Solche Verschiebungen habe es in der Vergangenheit bereits gegeben: Ende der 1980er Jahre etwa machten japanische Unternehmen rund 40 Prozent des MSCI World aus – heute liegt ihr Anteil nur noch bei rund fünf Prozent.