Versicherer fordern nachhaltige Rentenpolitik
Mit Beginn der Koalitionsverhandlungen fordert der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eine nachhaltige und generationengerechte Rentenreform. Besonders die betriebliche und private Altersvorsorge müsse gestärkt werden.

Der GDV mahnt an, eine nachhaltige und generationengerechte Rentenpolitik in den Fokus der Koalitionsverhandlungen zu rücken. Dabei fordern sie Reformen in allen drei Säulen der Altersvorsorge – gesetzliche Rente, betriebliche Altersversorgung und private Altersvorsorge.
Anzeige
„Die neue Bundesregierung muss viele Herausforderungen bewältigen. Eine davon ist der demografische Wandel, der nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern auch unser Rentensystem zunehmend unter Druck setzt“, betont Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Daher müsse die Altersvorsorge eine zentrale Rolle in den Koalitionsverhandlungen spielen.
Grundsätzlich begrüßen die Versicherer die geplante Stärkung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge, wie sie im Sondierungspapier angedeutet wurde. „Es geht darum, dass Menschen in Deutschland heute und morgen im Alter gut leben können“, so Schumann. Die Politik müsse nicht nur die aktuelle Rentnergeneration im Blick haben, sondern auch den Jüngeren eine verlässliche Vorsorge bis ins hohe Alter ermöglichen.
Betriebsrenten stärken und Opt-Out-Modell einführen
Ein entscheidender Baustein für eine zukunftssichere Altersvorsorge ist nach Ansicht des Verbands die betriebliche Altersvorsorge. Diese müsse eine größere Verbreitung finden, wozu unter anderem ein Opt-Out-Modell beitragen könne: Unternehmen sollten ihre Beschäftigten automatisch in eine Betriebsrente einbinden dürfen, mit der Möglichkeit des bewussten Widerspruchs. Zudem sollte die Förderung von Geringverdienern verbessert werden, um die Betriebsrente gezielter denen zugutekommen zu lassen, die sie am dringendsten benötigen. Gleichzeitig sprechen sich die Versicherer für mehr Flexibilität bei Garantien aus, um höhere Renditen zu ermöglichen.
Anzeige
Reform der privaten Altersvorsorge dringend erforderlich
Auch die staatlich geförderte private Altersvorsorge sieht der Verband als reformbedürftig. Die derzeitigen Fördermechanismen seien zu kompliziert und bräuchten eine Vereinfachung. Zudem müsse die Rendite verbessert werden – etwa durch ein moderates Absenken der Garantien in der Anspar- und Auszahlungsphase. Vorsorgende müssten auf einen Blick erkennen können, wie sie von einer sicheren und renditestarken Zusatzvorsorge profitieren können.