Im Dezember 2022 hatten die Gewerkschaft ver.di und die Versicherungsbranche die letzten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Innendienst erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurde eine zweistufige Anhebung der Gehälter beschlossen. Die Löhne stiegen um zwei Prozent und später um weitere drei Prozent an. Überdies wurde eine Regelung zur Inflationsausgleichsprämie getroffen. Diese sollte in zwei Schritten mit jeweils 1.000 Euro erfolgen.

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Nun steht der nächste Machtkampf zwischen der Gewerkschaft und der Assekuranz an. Heute sollen die Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten im Innendienst der privaten Versicherungswirtschaft starten. Und, es wird sicher wieder ein zäher Kampf. Denn in den Tarifstreitigkeiten der letzten Jahre hatte es teilweise vier Verhandlungsrunden gebraucht, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Ver.di hatte dabei alle Register gezogen. So hatte es auch an mehreren Standorten Warnstreiks gegeben.

Auch in dieser Tarifrunde soll es der Branche wieder ans Geld gehen. Konkret fordert die Tarifkommission von ver.di, dass die Gehälter inklusive Zulagen um zwölf Prozent angehoben werden. Nicht über mehrere Jahre gestreckt, wie es oft bei früheren Tarifverträgen der Fall war, sondern binnen einer Zwölfmonats-Frist. Folglich würde im kommenden Jahr wieder neu verhandelt werden. Zudem soll die Auszubildendenvergütung für alle Ausbildungsjahre ebenfalls um 250 Euro steigen. Auch soll eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden tariflich vereinbart werden. Die Möglichkeit, Gehaltsbestandteile flexibel in Freizeit umzuwandeln, soll bestehen bleiben, ebenso wie die tariflichen Regelungen zur Altersteilzeit. Darüber hinaus strebt ver.di einen neuen Tarifvertrag an, der die Interessen der Beschäftigten bei den Veränderungen durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) wahrt.

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"Es ist an der Zeit, dass die enormen Arbeitsleistungen der Beschäftigten in den vergangenen Jahren anerkannt und gerecht honoriert werden", unterstreicht ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler. „Unsere Forderungen sollen die Attraktivität der Jobs in dieser wichtigen Branche nachhaltig steigern“. Sollte die erste Verhandlungsrunde ohne Einigung verlaufen, sollen die Verhandlungen am 28. April 2025 in Frankfurt fortgesetzt werden.