Diese Pflegetagegeld-Tarife überzeugen im Rating von Morgen & Morgen
Die Hälfte der getesteten Pflegetagegeld-Tarife wurde im aktuellen Rating des Analysehauses Morgen & Morgen mit dem Ergebnis "sehr gut" oder "ausgezeichnet" eingestuft. Gleichzeitig wurden bei 71 Tarifen "schwache" Bewertungen gegeben.

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Die private Pflegeabsicherung rückt angesichts steigender Kosten und demografischer Entwicklung immer stärker in den Fokus. Während Pflegerentenversicherungen früher als Königsweg galten, haben sich die Marktverhältnisse deutlich verschoben. Die Pflegetagegeldversicherung erlebt einen anhaltenden Aufwärtstrend. Das gilt sowohl in der Beratung als auch in der Produktentwicklung der Versicherer. Thorsten Bohrmann, Senior Analyst bei Morgen & Morgen, bringt es auf den Punkt: „Das Angebot der Pflegerententarife sinkt rapide, während das Pflegetagegeld leicht wächst – ein Trend, den wir inzwischen seit Jahren beobachten.“
Ein entscheidender Grund für den Bedeutungsverlust der Pflegerente sind die vergleichsweise hohen Beiträge. In der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage achten viele Verbraucher auf bezahlbare Vorsorgelösungen – hier punktet das Pflegetagegeld mit mehr Flexibilität und geringeren Kosten.
Die Prüfer vom Analysehaus Morgen & Morgen haben nun erneut die Bedingungswerke der Pflegetagegeld-Tarife unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 234 Tarife Anbietern durchleuchtet. Im Vergleich zum Vorjahr sind es fünf Tarife mehr. Bei der Untersuchung seien die Bedingungen anhand von insgesamt 37 Leistungspunkten bewertet worden.
So mussten Tarife für eine Bewertung mit fünf Sternen beispielsweise folgende Merkmale erfüllen:
- Bei einem verspätet gemeldeten Versicherungsfall wird rückwirkend geleistet.
- Der Versicherungsschutz besteht weiter, wenn die versicherte Person während der Versicherungsdauer ins Ausland verzieht.
- Die Versicherung wird bei Eintritt eines Pflegegrades beitragsfrei gestellt.
- Der Prognosezeitraum beträgt sechs Monate.
- Der Versicherer zahlt ein Pflegetagegeld bei Vorliegen des Pflegegrades eins.
Für eine Bewertung mit vier Sternen mussten Tarife mindestens folgende Merkmale erfüllen:
- Die Pflegetagegeld- bzw. Pflegerentenversicherung kann weiterbestehen, wenn die Mitgliedschaft in der SPV/PPV endet.
- Der Versicherer zahlt ein Pflegetagegeld bei Vorliegen der Pflegegrade zwei, drei, vier und fünf.
- Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.
Grundlegen gäbe es innerhalb der Tarife noch Bewegungen, allerdings nicht immer zum Wohl des Versicherungsnehmers, heißt es kritisch von den Studienmachern. Die Spreizung der Tarife belegt dies eindrucksvoll. Zwischen den besten und schwächeren Angeboten liegen teils erhebliche Unterschiede. Insgesamt hätten die Tester ein ordentliches Niveau beobachtet. Knapp 27,7 Prozent der Tarife erreichten die Bestbewertung von fünf Sternen.
Insgesamt 65 mal konnte das Unternehmen aus Hofheim im Taunus die Höchstbenotung von 5 Sternen vergeben, und das bedeutet ein „ausgezeichnet“. Im vergangenen Jahr waren es noch 58 Tarife und damit sieben Tarife weniger mit einer Spitzenbewertung. Zu den Gesellschaften mit einem „ausgezeichneten“ Tarif gehören Allianz, Arag, Axa, Barmenia, BBKK, Concordia, Gothaer, Hallesche, Huk-Coburg, Münchener Verein, Nürnberger, R+V, SDK, UKV, Vigo, VRK. und Württembergische.
Immerhin 53 Tarife und damit zwei Tarife weniger als im Jahr 2023 erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Diese verteilten sich auf 15 Versicherer. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 45 Tarife und damit knapp ein Fünftel der untersuchten Tarife.
Immerhin 71 der durchleuchteten Tarife musste sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer unterdurchschnittlichen Bewertung begnügen. Mit 2 Sternchen ("schwach") Vorlieb nehmen mussten Angebote der Arag, Continentale, DEVK, Envivas, Inter, LKH, Münchener Verein, Nürnberger und SDK. Schwächere Bewertungen gibt es nicht. Interessierte finden die detaillierte Liste aber auf der Webseite von Morgen & Morgen.
Auch preislich variierten die Angebote stark. Bei den Top Tarifen mit Vier- und Fünf-Sternebewertungen ergeben sich in einer Beispielrechnung für eine 30-jährige Person monatliche Beiträge zwischen 27 und 66 Euro, wenn bei einem Pflegegrad der Stufe fünf die ambulanten und stationären Leistungen bei mindestens 1.500 Euro liegen sollen. Wird das Eintrittsalter auf 50 Jahre hochgesetzt, liegen die monatlichen Prämien für entsprechende Tarife zwischen 61 und 154 Euro.
In den Pflegegraden eins bis vier zeigten sich starke Leistungsunterschiede von mehreren hundert bis über tausend Euro. „Generell lässt sich feststellen, dass günstige Tarife vor allem in den Pflegegraden eins bis drei mit ihren Leistungen sparen. Bei Pflegegrad vier bieten alle Tarife zwischen 1.050 und 1.500 Euro“, zeigt Bohrmann auf.