„Es ist gut, dass der Bund den Weg für neue Investitionen frei gemacht hat“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Damit Infrastrukturprojekte aber auch effizient und termingerecht umgesetzt werden, ist die Einbindung privaten Kapitals sinnvoll. Es schafft finanzielle Spielräume, sorgt für Planungssicherheit – und ermöglicht eine schnelle Bereitstellung dringend benötigter Infrastruktur.“

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Versicherer zählen mit rund 1,9 Billionen Euro Kapitalanlagen zu den größten institutionellen Investoren Deutschlands. Rund 100 Milliarden Euro sind bereits in Infrastruktur und erneuerbare Energien investiert. Aus Sicht des GDV könnte dieses Engagement jedoch noch deutlich ausgeweitet werden – wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.

Positionspapier des GDV zeigt konkrete Hebel auf

In einem aktuellen Positionspapier listet der GDV fünf zentrale Maßnahmen, um privates Kapital besser zu mobilisieren:

  1. Mehr Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP): Solche Modelle ermöglichen eine effizientere Umsetzung von Bauprojekten, wenn Wirtschaftlichkeitsanalysen über den gesamten Lebenszyklus hinweg erfolgen.
  2. Planungs- und Genehmigungsverfahren verschlanken: Vereinfachungen sollen die Zahl baureifer Projekte erhöhen.
  3. Gründliche Wirtschaftlichkeitsanalysen: Neben Baukosten sollen auch Erhalt, Planung und volkswirtschaftlicher Nutzen berücksichtigt werden.
  4. Risiken fair verteilen: Vergütungsmodelle müssen wirtschaftliche Risiken angemessen berücksichtigen, um Investoren nicht abzuschrecken.
  5. Kreditaufnahme für Autobahngesellschaft zulassen: Alternativ schlägt der GDV eine öffentlich-private Mischgesellschaft vor.

Der Verband sieht die Politik nun in der Pflicht, die nötigen Weichen zu stellen. „Versicherer stehen bereit, diesen Dialog konstruktiv zu begleiten“, so Asmussen.