Wohnungseinbrüche: Schadendurchschnitt klettert auf Rekordhoch
Die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche lag 2024 bei 90.000. Der Schadendurchschnitt erreicht mit 3.800 Euro einen neuen Höchststand.

Während die Einbruchzahlen in den Corona-Jahren deutlich gesunken waren, nahmen die Wohnungseinbrüche in den Jahren 2022 und 2023 wieder zu. 2024 zählten die Versicherer 90.000 Einbrüche in Häuser und Wohnungen. Das sind in etwa so viele Fälle wie im Vorjahr. Das teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). 2021 lag der Zahl der Einbrüche noch bei rund 70.000, im Jahr 2022 waren es dann schon rund 80.000.
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„Die Täter nehmen mit, was sich schnell zu Geld machen lässt, das ist heute vor allem teure Technik wie Smartphones, Kameras oder Computer”, sagt die stellvertretende GDV- Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.
Mit der Zahl der Einbrüche stieg auch die Summe, die Versicherer 2024 dafür zahlen mussten. Laut der aktuellen Einbruchsstatistik zahlten die Versicherer 2024 rund 350 Millionen Euro, 20 Millionen Euro mehr als im Jahr davor. „Die durchschnittlichen Schadensumme je Wohnungseinbruch ist mutmaßlich auch deswegen von 3.600 auf 3.800 Euro gestiegen.”, sagte Käfer-Rohrbach.
In den vergangenen Jahren hatten insbesondere teurere Elektrogeräte und Haushalts-Gegenstände die Schadenskosten in die Höhe getrieben. Schließlich gehören in vielen deutschen Haushalten Flachbildschirme, Mobiltelefone oder kostspielige Küchengeräte wie etwa der Thermomix zum Inventar.
In der langfristigen Betrachtung sind die aktuellen Einbruchszahlen mit 90.000 Wohnungseinbrüchen vergleichsweise niedrig. Denn im Jahr 2015 mussten die Versicherer noch für 180.000 Wohnungseinbrüche aufkommen. Im Zeitraum von 2015 bis 2021 ist die Zahl stetig gesunken. Grund sei jedoch nicht, dass es weniger Einbrecher gebe. Viele Haus- und Wohnungsbesitzer hätten mit staatlicher Unterstützung in bessere Sicherheitstechnik investiert, sodass es Einbrechern schwerer haben. Je mehr Zeit ein Einbrecher aufwenden muss, desto geringer ist seine Chance, erfolgreich in eine Wohnung einzudringen.
Aber in vielen Gebäuden haben es die Täter nach wie vor viel zu leicht, einzusteigen und Wertgegenstände zu entwenden, bemängelt der GDV. „Präventionsmaßnahmen wie ein gutes Querriegelschloss an der Eingangstür können entscheidend dazu beitragen, Einbrüche zu verhindern und Sachschäden zu minimieren“, sagt Käfer-Rohrbach.
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Aus Sicht der Versicherer sollten die typischen Schwachstellen an Haus oder Wohnung besonders gesichert werden. Doch einbruchhemmende Fenster und Türen würden in Deutschland bei Neubauten nicht standardmäßig eingebaut, unter anderem, weil entsprechende Vorschriften hierzu bislang fehlen. Die Versicherungswirtschaft setze sich seit Jahren für verbesserte bautechnische Mindestanforderungen für neu eingebaute Fenster und Türen ein, berichtet der GDV.