Nürnberger macht Verlust
Die Nürnberger Versicherung hat im vergangenen Jahr die Beitragseinnahmen erhöhen können. Dennoch musste der fränkische Versicherer einen herben Verlust beim Konzernergebnis hinnehmen. Das Sorgenkind war hier im Geschäftsfeld Schaden- und Unfallversicherung zu finden.

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Die Nürnberger Versicherung blickt auf ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2024 zurück. Während die Segmente Leben, Kranken und Bankdienstleistungen ihre Ergebnisse gegenüber dem Vorjahr steigern konnten, sorgte die Schaden-/Unfallversicherung für einen herben Rückschlag: Ein Verlust von –157,4 Millionen Euro in diesem Bereich führte zu einem negativen Konzernergebnis von –77,0 Millionen Euro – nach einem Plus von 42,8 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Ursachen für das Defizit liegen laut Unternehmen in gestiegenen Schadenaufwendungen durch Inflation und Großschäden, der Abwicklung von Altlasten sowie in zusätzlichen Reservestärkungen. Dennoch zeigt sich CEO Harald Rosenberger zuversichtlich: „Die Nürnberger ist und bleibt ein solides Unternehmen mit einer Solvenzquote von deutlich über 200 %. Die Herausforderungen in der Schadenversicherung gehen wir entschlossen und mit effektiven Maßnahmen an. Unser Fokus liegt auf Ertrag. 2025 erwarten wir für den Konzern ein Jahresergebnis in der Größenordnung von 40 Millionen Euro.“
Die verbuchten Bruttobeiträge wuchsen marginal um 3,3 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Die Neu- und Mehrbeiträge fielen von 511 Millionen Euro auf 488,3 Millionen Euro. Der Rückgang sei erwartet gewesen und vor allem durch einen Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft sowie die Sanierung in der Schaden-/Unfallsparte begründet. Der Konzernumsatz erhöhte sich geringfügig um 4,3 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.
Positiv entwickelten sich die Sparten Leben (Ergebnis: 48,6 Millionen Euro), Kranken (6,7 Millionen Euro) und Bankdienstleistungen (13,2 Millionen Euro). Auch die Kapitalanlage legte zu: Die Erträge stiegen um 8,7 % auf 813 Millionen Euro. Der Konzernumsatz wuchs um 4,3 % auf 4,5 Milliarden Euro, die Bruttobeiträge erhöhten sich um 3,3 % auf 3,7 Milliarden Euro.
Ein deutliches Signal an die Aktionäre: Die Dividende soll von 3,50 Euro auf 0,14 Euro pro Aktie sinken. Die Hauptversammlung am 14. Mai 2025 muss darüber entscheiden. Rosenberger betont: „Wir setzen alles daran, schnellstmöglich wieder profitabel zu werden, und die Aktionäre wieder angemessen am Unternehmenserfolg partizipieren zu lassen.“
Ein zentrales Element der Zukunftsstrategie ist das Sanierungsprogramm „back2black“, das insbesondere die defizitäre Schadenversicherung adressiert. Bis März 2025 wurden bereits 80 Prozent des geplanten Einsparvolumens von 75 Millionen Euro fixiert. Teil des Maßnahmenpakets sind Beitragserhöhungen, die Trennung von verlustreichen Verträgen sowie eine Optimierung der Versicherungstechnik. Ziel ist eine schwarze Null im Schaden-/Unfallbereich bis 2027.
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