Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Nach dem Rekordtief im Jahr 2021 mit 125.000 gestohlenen Rädern waren die Diebstahlzahlen in den Jahren 2022 und 2023 wieder nach oben gegangen. Nun haben sich die versicherten Fahrraddiebstähle vermindert. „Im vergangenen Jahr wurden rund 135.000 versicherte Fahrräder gestohlen, das sind 10.000 weniger als im Vorjahr“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Dennoch mussten die Versicherer mit 160 Millionen Euro rund 10 Millionen Euro mehr leisten als im Jahr zuvor. Das ist der höchste Stand der letzten 20 Jahre.“

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Die Zahl der als gestohlen gemeldeten Fahrräder ist mit rund 135.000 noch weit vom Höchststand entfernt. Denn im Jahr 2014 hatte der Wert bei 190.000 versicherten Fahrraddiebstählen gelegen. Da in den genannten Zahlen gestohlene Fahrräder ohne Versicherungsschutz nicht inbegriffen sind, können die Werte aus der Polizeilichen Kriminalstatistik einen besseren Blick auf die Lage verschaffen. Denn laut PKS wurden 2024 rund 246.600 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst. Ergo müsste etwa 111.600 Fahrräder unversichert gewesen sein. Doch die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Denn nicht jeder Diebstahl wird auch zur Anzeige gebracht.

Immer teurere Fahrräder werden geklaut

Gestiegen ist hingegen mal wieder die Schadensumme. 160 Millionen Euro mussten die Versicherer für Schadendiebstähle zahlen. Damit haben die Versicherer im vergangenen Jahr so viel für gestohlene Fahrräder an ihre Kunden ausgezahlt wie noch nie. Das liegt auch daran, dass die Versicherer immer mehr pro geklautem Fahrrad aufwenden müssen. Der Schadenschnitt habe sich in vergangenen zehn Jahren von 480 Euro auf 1.190 Euro mehr als verdoppelt: auch das ist ein Rekordwert.

Zum Vergleich: 2010 hatte die gesamte Schadensumme noch bei 70 Millionen Euro und im Jahr 2020 immerhin schon bei 110 Millionen Euro gelegen. Der Schadenschnitt lag in diesen Jahren bei 400 Euro beziehungsweise bei 780 Euro.

„Die Täter gehen offenbar gezielter vor und stehlen vor allem hochwertige Räder und E-Bikes. Der durchschnittliche Schaden liegt inzwischen bei rund 1.190 Euro – mehr als dreimal so viel wie vor 20 Jahren“, sagt Asmussen.

Wird ein Fahrrad aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen, übernimmt die Hausratversicherung den Schaden. Meist ist jedoch die offene Straße der Tatort. Schutz bietet hier eine Zusatzklausel in der Hausratpolice oder eine eigenständige Fahrradversicherung. Von den rund 27 Millionen Versicherungsverträgen in Deutschland haben knapp die Hälfte die Fahrradklausel eingeschlossen. In der Regel wird dann der sogenannte Wiederbeschaffungswert erstattet. Dieser bemisst, wie viel ein neues gleichwertiges Rad kostet. Die maximale Entschädigung wird in der Regel auf einen bestimmten Betrag festgelegt.

Der Versicherer-Verband rät, den Versicherungsschutz regelmäßig zu prüfen. Das gelte insbesondere nach dem Kauf eines neuen Fahrrads. Generell sollten Kaufbelege und aktuelle Fotos gut aufbewahrt werden. Sie erleichterten die Abwicklung im Schadensfall deutlich.

So können Fahrräder optimal geschützt werden:

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  • Hochwertiges Schloss nutzen: Empfehlenswert sind stabile U- oder Kettenschlösser.
  • Immer anschließen: Das Fahrrad sollte an einem festen Objekt wie einem Fahrradständer gesichert werden.
  • Zwei Schlösser verwenden: Damit lassen sich Rahmen und Räder separat sichern.
  • Sichtbar parken: Belebte und gut beleuchtete Orte schrecken Diebe ab.
  • Registrierung: Ein registriertes Fahrrad lässt sich bei Diebstahl besser identifizieren und wiederfinden.