Die Schweizer Versicherungslandschaft steht mit der angestrebten Fusion von Helvetia und Baloise vor einem historischen Umbruch. Unter dem Namen Helvetia Baloise Holding AG entsteht ein Unternehmen mit rund 20 Prozent Marktanteil, einem kombinierten Prämienvolumen von rund 20 Milliarden Franken und aktuell über 22.000 Mitarbeitenden. Ziel ist nicht nur die Marktführerschaft in der Schweiz, sondern auch eine stärkere Position im europäischen Versicherungsraum.

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Wie beide Unternehmen mitteilen, handelt es sich um eine Fusion unter Gleichen, basierend auf den aktuellen Marktbewertungen. Verwaltungsrat, Vorstand und operative Schlüsselpositionen sollen paritätisch aus beiden Häusern besetzt werden. Der Zusammenschluss sei laut Dr. Thomas von Planta (Baloise) ein „Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Versicherungswirtschaft“. Auch Dr. Thomas Schmuckli (Helvetia) sieht darin eine logische Konsequenz: „Grösser, profitabler und mit attraktiven Vorteilen für all unsere Stakeholder können wir die künftigen Herausforderungen noch besser meistern“

Mit der Fusion wollen Helvetia und Baloise nicht nur ihre Marktpräsenz bündeln, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit massiv steigern. Geplant sind jährliche Synergien in Höhe von 350 Millionen Franken vor Steuern, zwei Drittel davon sollen beim Personal erzielt werden. „Das heißt auch, dass es einen Stellenabbau geben wird“, erklärte Helvetia-Chef Fabian Rupprecht. Konkrete Zahlen wurden derweil noch nicht genannt. Klar ist jedoch, dass es Überschneidungen bei Gruppenfunktionen und im operativen Geschäft gibt. Das gelte für die Gesellschaften in der Schweiz wie auch in Deutschland.

Beide Konzerne hatten bereits eigene Effizienzprogramme laufen – die Fusion soll zusätzliche Potenziale heben, etwa durch optimierte IT-Systeme, abgestimmte Kapitalanlagestrategien und integrierte Vertriebsstrukturen. Auch die Dividendenkapazität soll bis 2029 um rund 20 Prozent steigen.