Interesse an Zusatzversicherungen steigt
Ärzte und Bundesbürger fordern eine grundlegende Reform des Gesundheitssystems, trauen der Politik aber keine erfolgreiche Umsetzung zu. Die Bürger befürchten weitere Einschnitte in den kommenden Jahren und kritisieren die zurückgehende Qualität der Gesundheitsversorgung.
Ärzte vertreten mehrheitlich die Auffassung, dass sich die Beschränkungen bei Behandlungen und Verschreibungen negativ auf die Patientenversorgung auswirken.
Sogar 88 Prozent der Ärzte erwarten, dass es zunehmend zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommt. So geben bereits jetzt 86 Prozent der Ärzte an, „gelegentlich“ oder „häufig“ Leistungen zu erbringen, die nicht übernommen werden.
58 Prozent der gesetzlich Versicherten ist der Überzeugung, dass private Krankenversicherungen eine bessere Absicherung bieten. Untermauert wird dieses Ergebnis bei der Frage nach dem eigenen Versicherungsschutz: Während sich unter den GKV-Versicherten lediglich 58 Prozent gut abgesichert fühlen, sind es bei den Privatversicherten 90 Prozent.
Weiter gestiegen ist das Interesse an privaten Zusatzversicherungen. Mittlerweile erwägen 46 Prozent (1997: 23 Prozent) den Abschluss einer (weiteren) Police.
„Machen Sie sich Sorgen, im Pflegefall ausreichend abgesichert zu sein?“ – auf diese Frage antworten 49 Prozent der Bürger mit „ja“. Gefragt nach der künftigen Ausgestaltung der Pflegeversicherung, sprechen sich 34 Prozent dafür aus, dass über eine Grundabsicherung hinaus jeder privat vorsorgen muss. 38 Prozent sind dagegen der Meinung, die Absicherung sei ausschließlich Aufgabe des Staates.
Deutlich zurückgegangen ist nach der Einführung des Gesundheitsfonds die Bereitschaft für einen Wechsel innerhalb der GKV, der – bei einem Hinweis auf die einheitlichen Beitragssätze – für lediglich zwölf Prozent in Frage kommt.