Renten bleiben heißes Eisen
Der Vorsorgeatlas, den ein Team um Bernd Raffelhüschen vom Forschungszentrum für Generationenverträge der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erstellte, sorgte nach dessen Vorstellung für teilweise heftige Schlagzeilen.
Sowohl bei Bild als auch zeitweise bei Spiegel-online war von „Altersarmut“ die Rede, „desolat“ sei die Lage vor allem für 20- bis 35- Jährige, Wohlstandsverfall und Unterversorgung erwarten zukünftige Rentner in Ost und West.
Eine Klarstellung aus Freiburg versuchte, die medialen Wogen zu glätten; die „verzerrende Darstellung“ der Ergebnisse zu verhindern.
Inzwischen reagierte der Deutsche Rentenversicherungs Bund mit einer Pressemitteilung, die Union Investment , Auftraggeber der Studie und erfolgreichster Anbieter von Riester-Fondsverträgen, unterstellt, den Vorsorgeatlas als Start einer Vertriebsoffensive nutzen zu wollen.
Weiterhin seien Daten aus unterschiedlichsten Quellen verwendet worden, die teilweise nicht miteinander kompatibel sind.
Erhebliche Unsicherheiten seien auch mit dem langen Vorausberechnungszeitraum verbunden.
Dass junge Beitragszahler keine Rendite mehr erwarten können, hält der DRV für falsch. Berechnungen zufolge, die auch von unabhängigen Institutionen wie der Stiftung Warentest bestätigt werden, hätten junge Menschen auch in Zukunft Renditen in Höhe von drei Prozent zu erwarten.
Ein Hinweis auf die zu erwartende Inflationsrate war der Pressemitteilung des DRV nicht zu entnehmen.
Original-Pressematerial:
Deutsche Rentenversicherung - Pressemitteilung
Pressemitteilung zur Vorstellung des "Vorsorgeatlas" einschließlich Reaktion auf erste Medienberichte