Druck auf Beitragssatz steigt
Die Finanz- und Wirtschaftskrise wirkt sich auch auf die Gesetzliche Rentenversicherung, ihre Beitragszahler und Rentner aus. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie des Mannheimer Forschungsinstituts Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA).
In den nächsten 10 Jahren wird sich die Finanz- und Wirtschaftskrise in Form von eines um etwa 0,5 Prozentpunkte höheren Beitragssatz und Einbußen bei bei den Rentenanpassungen auswirken.
Davon geht Professor Axel Börsch-Supan, Direktor des MEA, aus und fasst weiter Ergebnisse zusammen:
Je nach Verlauf der Krise würde die gesetzliche Rente langfristig für Babyboomer und Jüngere um etwa 6 bis 9 Prozent niedriger ausfallen, als der Rentenversicherungsbericht 2008 prognostiziert hat.
Der Ausfall von Lohneinkommen während der Finanzkrise wird als Hauptursache für die langfristigen Auswirkungen beschrieben.
Die Rentenzahlungen werden - vermittelt über die Rentenanpassungsformel - permanent geringer sein.
Die kürzlich von Arbeitsminister Olaf Scholz initiierte Rentengarantie würde diese Auswirkung nicht verhindern können; aber zusätzlich den Druck auf die Beitragssätze verschärfen.
Wer über viele Jahre Vermögen in Form von Entgeltpunkten angesammelt hat, wird stark von der Krise betroffen. Das Verhältnis von Rentenleistungen zu Rentenbeiträgen verringert sich um bis zu 0,3 Prozentpunkte.
Die wegen der Bevölkerungsalterung ohnehin niedrigeren Renditen der jüngeren Jahrgänge werden hingegen zusätzlich durch die Rentengarantie geschmälert, denn diese Jahrgänge müssen die Kosten der Garantie in Form höherer Beitragssätze zahlen.
Der Studie zufolge könnten die Beiträge um weitere 0,4 bis 0,7 Prozentpunkte steigen.
ausführliche Studienergebnisse „Auswirkungen der Finanzkrise auf die Gesetzliche Rentenversicherung, ihre Beitragszahler und ihre Rentner“