Leichter Beschwerderückgang
Im abgelaufenen Jahr erreichten 18.145 Beschwerden den Ombudsmann für Versicherungen, Prof. Dr. Günther Hirsch. Gegenüber 2008 bedeutet dies einen leichten Rückgang der Eingaben um 3,7 Prozent. Wider Erwarten hat sich die Finanzkrise nicht so heftig auf die Anzahl der Beschwerden in den Bereichen Rechtsschutz- und Lebensversicherung ausgewirkt.
Der in einigen Monaten erscheinende Jahresbericht 2009 der Schlichtungsstelle informiert über die Tendenzen, die sich aus den Beschwerdeverfahren dieses Jahres ablesen lassen. Zudem wird aus den verschiedenen Versicherungssparten berichtet sowie über die Statistik. Ohne diesem vorzugreifen, kann nach derzeitigem Stand bereits mitgeteilt werden, dass der Rückgang der Beschwerden vorwiegend auf weniger Eingaben in der Lebensversicherung zurückzuführen ist. Beschwerden zu Rentenversicherungsverträgen, die zur Lebensversicherung gehören, sind vom Rückgang nicht betroffen.
Die Beschwerden in der Rechtsschutzversicherung sind um mehr als 10 Prozent angestiegen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich im Laufe des Jahres 2009 weitere Unternehmen der Schlichtungsstelle angeschlossen haben und nun fast alle in Deutschland tätigen Rechtsschutzversicherer dem Versicherungsombudsmann e. V. angehören. Zudem legte ein Beschwerdeführer dem Ombudsmann allein über 150 Beschwerden vor. Darüber sowie über andere besondere Beschwerdeverfahren wird der Jahresbericht informieren.
Die Beschwerdeführer wenden sich an den Ombudsmann, weil sie mit einer Entscheidung ihres Versicherungsunternehmens nicht einverstanden sind oder diese nicht verstanden haben. „In vielen Fällen“, so Prof. Hirsch, bis Januar 2008 noch Präsident des Bundesgerichtshofs, „kann ich helfen. Und selbst wenn der Versicherungskunde nicht Recht erhält, bekommt er zumindest die Gründe in verständlicher Sprache erläutert. Denn nur wenn er die Rechtslage versteht, kann er das Ergebnis akzeptieren.“