Frauen bei der privaten Altersvorsorge stärken
Das Vorsorgeverhalten von Frauen und Männern unterscheidet sich. Da Frauen durch Baby- und Erziehungspausen oft geringere Ansprüche auf gesetzliche Rentenzahlungen erwerben, ist bei ihnen ein früher Einstieg in die private Altersvorsorge besonders wichtig.
Eine repräsentative Forsa-Umfrage der HanseMerkur Versicherungsgruppe kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen dazu neigen, die Entscheidung zur Altersvorsorge verschieben, weil sie sich selbst kein Urteil zutrauen. Etwa 21 Prozent der Frauen, die in einer Partnerschaft leben glauben, ihr Partner wisse besser über private Altersvorsorge Bescheid als sie selbst.
Jede vierte leidet unter schlechtem Gewissen und denkt, sie sollte sich mehr mit privater Altersvorsorge beschäftigen. Männer dagegen behaupten selbstbewusst, sie befassten sich bereits genug mit dem Thema. Nur jeder sechste sagt, er sollte eigentlich mehr tun.
Doch warum kümmern sich Frauen dann nicht intensiver? Zwei Drittel sagen, sie hätten kein Geld übrig. Lediglich die Hälfte der Männer gab diese Antwort. Wer nun annimmt, Frauen wollten ihr Geld lieber in der Gegenwart ausgeben, liegt falsch: Eine frühere Untersuchung der HanseMerkur hatte ergeben, dass Frauen und Männer gleichermaßen bereit sind, sich finanziell einzuschränken, um im Alter versorgt zu sein. Nur verdienen Frauen im Durchschnitt 20 Prozent weniger.
„Geringeres Einkommen und mangelndes Selbstbewusstsein in Finanzfragen sind eine fatale Mischung, die Frauen geradewegs in die Versorgungslücke treiben“, sagt Petra Bock, Finanzcoach, die sich im Auftrag der HanseMerkur Versicherungsgruppe mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigt. „Aus dieser Sackgasse gibt es nur einen Ausweg: Frauen müssen sich genauer informieren, ihr Geld besser anlegen und vor allem früher mit der Vorsorge beginnen.“
Das sei für Frauen ein gewaltiger Lernprozess, denn es gebe kaum Vorbilder. In der Elterngeneration waren die Renten noch sicher und Geld meist Männersache. Dieses Rollenbild aus Kindertagen hat sich gewandelt: Während bei über 56-Jährigen noch am häufigsten der Vater für Geldangelegenheiten zuständig war, sagen junge Erwachsene heute, ihre Mutter habe diese Funktion übernommen – so ein weiteres Ergebnis der aktuellen Forsa-Studie. Beste Voraussetzungen also, dass junge Frauen ihre Altersvorsorge in Zukunft selbst in die Hand nehmen werden.
Bericht zur Studie im PDF-Format
Tabellen und Einzelergebnisse der Studie im PDF-Format