Gute zwei Drittel der Befragten nennen die Altersvorsorge als Sparziel. Im Vergleich zur Herbstumfrage zum gleichen Thema ist ein Zuwachs von 7,3 Prozentpunkten zu verzeichnen.
Der Erwerb bzw. die Renovierung von Wohneigentum rangieren mit 52,2 Prozent auf dem zweiten Platz, nahezu unverändert zum Herbst (52,0 Prozent). Knapp die Hälfte der Befragten (50,1 Prozent) setzt auf Konsum und Anschaffungen. Hier gibt es einen deutlichen Rückgang (um 9,8 Prozentpunkte). Es folgt die „Kapitalanlage“ mit 37,3 Prozent (Herbst 2009: 32,2 Prozent).
Die Sparziele „Ausbildung der Kinder“ und der „Notgroschen“ liegen weit abgeschlagen mit etwa 5 Prozent auf dem fünften bzw. sechsten Platz.

An der steigenden Bedeutung der Altersvorsorge verdeutlicht sich die Verunsicherung der Sparer bezüglich der Dauer und der Auswirkung der Finanzkrise.
Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen Andreas Zehnder erklärt: „Der drastische Rückgang beim Sparziel Konsum ist durch die Vorzieheffekte mit beeinflusst, die das Konjunkturprogramm 2009 ausgelöst hat.“
Zwar liege die Kapitalanlage auf ähnlichem Niveau wie im Frühjahr 2009, aber eben 5 bis 6 Prozentpunkte unter den Werten von 2008 und 2007. Darin zeige sich immer noch der durch die Krise hervorgerufene Vertrauensschwund der Deutschen.

Und wie werden sie zukünftig mit dem Geld umgehen?
Auf diese Frage haben 8,5 Prozent geantwortet, mehr zu sparen; ebenso viele wie in der letzten Befragung im Herbst 2009. Allerdings haben mit 14,6 Prozentpunkten 0,5 Prozent mehr als im Herbst 2009 angegeben, dass sie künftig weniger sparen wollen. 47,5 Prozent haben sich vorgenommen, generell zu sparen. In der Herbstumfrage waren es 44,4 Prozent.
Fast jeder zweite Bundesbürger will dagegen nicht sparen. Das sind 3,1 Prozent weniger.

Bei der Frage nach den aktuell genutzten Geldanlagen liegt das „gute, alte“ Sparbuch mit weitem Vorsprung auf der Polposition (55,2 Prozent), kaum verändert zum Vorjahr (55,7 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei drängen sich der Bausparvertrag mit 39 Prozent und Renten- und Kapitallebensversicherungen mit 38,6 Prozent. Etwas weniger Sparer als ein Jahr zuvor (2010: 36,5 Prozent, 2009: 38,3 Prozent) setzen auf das Girokonto.
Die Gewinner unter den Geldanlagen sind die Investmentfonds (2010: 23,9 Prozent; 2009: 20,9 Prozent), Immobilien (2010: 23,8 Prozent, 2009: 21,1 Prozent) und die Riester-Rente (2010: 22,4 Prozent, 2009: 20,9 Prozent).
Zu 14,6 Prozent legen die Deutschen ihr Vertrauen in Aktien, was aber 2,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr sind. Laut Zehnder, stehe das Sicherheitsbedürfnis der Anleger weiterhin im Vordergrund. „Der Sparer verhält sich auf breitester Front sehr konservativ.“

Zur Umfrage:
Die Umfrage, die dreimal pro Jahr von TNS Infratext im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen durchgeführt wird, gibt die Meinung der Deutschen zu ihrem Sparverhalten wieder. Dafür wurden 2.000 Bundesbürger im Alter von 14 Jahren und darüber befragt.

mk