Basis-Rente: Abschlussbereitschaft geht zurück
Welche Form der Altersvorsorge ist geeigneter für Selbstständige: eine Riester-Rente oder die auch als Basis-Rente bezeichnete Rürup-Rente? Nach wie vor kann etwa die Hälfte aller befragten Selbstständigen und Freiberufler diese Frage nicht beantworten. Positiv ist jedoch: Die Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen zeigt sich hinsichtlich ihrer Möglichkeiten einer privaten Altersvorsorge deutlich informierter als ältere Selbstständige.
Dieses spiegelt sich dann auch in einer erhöhten Bereitschaft zum Abschluss eines Vertrages wider. Bereits zum vierten Mal hat das Meinungsforschungsinstitut "forsa" im Auftrag der "Condor Lebensversicherungs- AG" eine repräsentative Umfrage unter 500 Selbstständigen und Freiberuflern zum Thema Basis- Rente durchgeführt.
„Die diesjährige Umfrage unterstreicht einmal mehr, welche Bedeutung Information und Wissensstand für die Abschlussbereitschaft der Befragten haben“, weist Claus Scharfenberg, Vorstandsmitglied der "Condor Lebensversicherungs-AG", auf ein zentrales Ergebnis hin.
35- bis 44-Jährige: Abschlussbereitschaft geht zurück
Nur etwa jeder zehnte Selbstständige und Freiberufler nutzt die Vorteile der steuerlich geförderten Basis-Rente.
Weitere 13 Prozent aller Befragten (2009: 15 Prozent) planen nach eigenen Angaben einen entsprechenden Vertragsabschluss. In beiden Fällen fallen die Ergebnisse ähnlich wie im Vorjahr aus.
positive Veränderung zeigt die Betrachtung der Befragten nach Altersgruppen: Die 18- bis 34-Jährigen haben mit 19 Prozent ihre Abschlusstätigkeit gegenüber dem Vorjahr (8 Prozent) mehr als verdoppelt.
Etwa ein Viertel (24 Prozent) plant nach eigenen Angaben einen entsprechenden Vertragsabschluss (2009: 13 Prozent). Dazu passt, dass die jüngeren Jahrgänge auch beim Wissensstand vorn liegen.
Ein Drittel (33 Prozent) gibt an, den Unterschied zwischen Basis- und Riester-Rente erklären zu können. Im vergangenen Jahr war es nur knapp ein Viertel (24 Prozent).
In der Altersgruppe der über 35-Jährigen dagegen hat sich das Bild gewandelt: Während im vergangenen Jahr noch 39 Prozent der Befragten zwischen 35 und 44 Jahren einen Basis-Renten-Vertrag abgeschlossen hatten oder dies zu tun planten, trifft dies in diesem Jahr nur noch auf jeden Fünften dieser Altersgruppe (20 Prozent) zu.
Drei Viertel der Befragten fühlen sich schlecht informiert
Nahezu unverändert fällt das Urteil der befragten Selbstständigen und Freiberufler hinsichtlich der Information zu ihrer privaten Altersvorsorge aus. 73 Prozent (2009: 74 Prozent) der Befragten fühlen sich zu diesem Thema schlecht oder gar nicht informiert.
Fast die Hälfte der Befragten sieht sich zudem außerstande einzuschätzen, ob eine Riester- oder Rürup-Rente die für sie sinnvollere Form der Altersvorsorge ist.
Nur ein Viertel aller Selbstständigen weiß, dass die Basis-Rente die richtige Wahl ist. Mit Folgen: Ähnlich wie im Vorjahr entscheiden 61 Prozent aller Befragten (2009: 59 Prozent) – auch aus Unwissenheit –, dass für sie der Abschluss einer Basis-Rente nicht infrage kommt.
Umgekehrt haben in der Gruppe der Befragten, die sich gut oder sehr gut informiert sieht (23 Prozent), bereits drei Viertel einen Vertrag abgeschlossen, ein Drittel plant einen Abschluss in der Zukunft.
Fokus muss auf Information und Beratung liegen
Die Basis-Rente hält für die Altersvorsorge von Selbstständigen und Freiberuflern zahlreiche Vorteile bereit: Durch die steuerliche Förderung sind die Beiträge von Jahr zu Jahr steigend absetzbar – 2011 bereits zu 72 Prozent.
Darüber hinaus bietet die Basis-Rente die Sicherheit einer lebenslangen Rente. Im Fall einer Insolvenz ist das angesparte Kapital vor Rentenbeginn unpfändbar und wird auch nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet, teilte "Condor" mit.
„Die Umfrage offenbart, dass die Information zu den Vorteilen einer Basis-Rente die Mehrheit der Selbstständigen, die ihren Ruhe- stand ausschließlich eigenverantwortlich absichern müssen, noch nicht erreicht hat. Wir werden zukünftig den Fokus noch intensiver auf den individuellen Beratungs- und Informationsbedarf dieser Zielgruppe legen müssen“, sieht Scharfenberg die Versicherer zum Handeln aufgefordert.