Frauen wollen mehr in Altersvorsorge investieren
Berufstätige Frauen in Deutschland haben 2010 ihre Ersparnisse zur Altersvorsorge drastisch reduziert, während berufstätige Männer 2010 sogar mehr dafür ausgaben als im Jahr 2009. Wie das "Institut für Demoskopie Allensbach" im Auftrag der "Postbank" ermittelte, sank der durchschnittliche monatliche Vorsorgebetrag bei berufstätigen Frauen 2010 um fast 18 Prozent auf 165 Euro.
In 2009 lag der Betrag im Mittel noch bei 200 Euro. Demgegenüber gaben die berufstätigen Männer mit im Schnitt 230 Euro im Monat fast sieben Prozent mehr aus als in 2009 (durchschnittlich 216 Euro pro Monat). Damit investieren berufstätige Männer in Deutschland inzwischen 65 Euro oder fast 40 Prozent mehr im Monat in ihre private Altersvorsorge als berufstätige Frauen.
Die Notwendigkeit zu vermehrter privater Vorsorge wird von den Frauen allerdings gesehen. Nach den Erfahrungen der Finanz- und Wirtschaftskrise denken 26 Prozent der berufstätigen Frauen darüber nach, künftig mehr Geld in die eigene Altersvorsorge zu investieren. Unter den berufstätigen Männern sagen dies nur 19 Prozent.
Paradox ist jedoch die Einstellung berufstätiger Frauen zu den Gefahren einer Geldentwertung durch inflationäre Tendenzen in Folge der aktuellen Staatsverschuldung. Mit 30 Prozent sorgt sich zwar fast jede dritte Frau um eine Entwertung ihrer Vorsorgeersparnisse durch steigende Preise. Zugleich berücksichtigen aber nur 16 Prozent von ihnen die Inflation bei ihrer Altersvorsorgeplanung.
Hingegen nahmen Frauen 2010 verstärkt die Beratungsangebote bei Bank-, Versicherungs-, Vermögens- oder Steuerberatern zur Altersvorsorge in Anspruch. So suchte binnen 12 Monaten fast jede vierte berufstätige Frau (23 Prozent) einen Berater hierzu auf. Das sind nicht nur deutlich mehr als bei den berufstätigen Männern (13 Prozent) sondern auch im Vergleich zum Jahr 2009: Damals hatten nur 17 Prozent der Frauen ein solches Beratungsgespräch in den vergangenen 12 Monaten bei der Befragung durch das "IfD Allensbach" angegeben.