Gewinner, Verlierer und Statisten
Das Jahr 2010 hat den drei volumenstärksten Fondssegmenten – Aktienfonds, Rentenfonds und Mischfonds – deutliche Zuwächse gebracht. Aktien- und Rentenfonds konnten jeweils um rund 10 Mrd. Euro zulegen und kamen innerhalb der Publikumsfonds auf Marktanteile von rund 34 bzw. 22 Prozent. Mischfonds gewannen mit rund 14 Mrd. Euro am stärksten neue Mittel hinzu und liegen bei einem Marktanteil von 17 Prozent. Dabei wurden Aktien– und Mischfonds zusätzlich durch einen positiven Markteinfluss unterstützt.
Durch Mittelabflüsse von über 17 Mrd. Euro marginalisierten sich Geldmarktfonds hingegen im anhaltenden Niedrigzinsumfeld weiter und fielen auf einen Marktanteil von knapp 6 Prozent zurück. Anbieter nutzten die Beliebtheit der drei großen Fondssegmente und legten neue Produkte auf. Mit über 100 neuen Fonds nahm das Angebot im Bereich der Mischfonds am stärksten zu, gefolgt von rund 60 Rentenfonds. Auch bei Aktienfonds wuchs die Angebotspalette weiter.
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Bei Aktienfonds ist die Marktkonzentration besonders ausgeprägt
Der Weg ins Rampenlicht scheint jedoch steinig zu sein. Legt man den Gesamtumfang der Volumen- und Aufkommensstatistik zugrunde, findet sich die überwiegende Zahl der Publikumsfonds eher in einer Statistenrolle wieder. So werden die meisten Fondsgruppen von einer überschaubaren Anzahl großer Fonds dominiert. Die Kleineren hingegen verfolgen das Geschehen, gemessen am Volumen des Gesamtmarktes, mehr oder weniger von der Seitenlinie aus. Im Bereich der Aktienfonds beispielsweise entfallen 50 Prozent des gesamten Marktvolumens auf weit weniger als 5 Prozent großer Fonds in diesem Segment.
Auch bei Renten- und Mischfonds sieht es nicht anders aus. Hier decken jeweils rund 15 Prozent der Fonds die Hälfte des Marktvolumens ab. Betrachtet man das Ganze aus dem Blickwinkel der kleinen Fonds, zeigt sich die Situation ähnlich deutlich: Die kleineren drei Viertel bei den Aktienfonds machen lediglich 10 Prozent des Marktvolumens aus, bei den Renten- und Mischfonds teilen sich jeweils rund 60 Prozent der Fonds das letzte Zehntel des Marktes.
ETFs weiter voll im Trend
Unter den wenigen Dutzend großen Fonds, die das Marktgeschehen dominieren, befand sich auch im Jahr 2010 eine weiter zunehmende Anzahl an ETFs. Obwohl ETFs in absoluten Zahlen, verglichen mit aktiven Produkten, eine immer noch vergleichsweise kleine Gruppe bilden, lagen Sie beim Mittelaufkommen im Jahr 2010 mit diesen nahezu gleich auf. Aktiv gemanagte Fonds konnten rund 10,7 Mrd. Euro hinzugewinnen, bei den ETFs waren es rund 8,6 Mrd. Euro.
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PIMCO vorne, DEKA und Union geben ab
Wie bereits durchgängig im Jahresverlauf liegt "PIMCO" durch massive Zuwächse im Bereich Rentenfonds auch am Jahresende vorn, hier standen schließlich Zuwächse von rund 17,5 Mrd. Euro zu Buche. Ebenfalls signifikante Zuflüsse hatte die ETF-Sparte der "Deutschen Bank" zu verbuchen. Mit den 5,4 Mrd. Euro an Zuflüssen bei "db x-trackers" erreichte die "Deutsche Bank" Gruppe im Jahr 2010 ein insgesamt positives Aufkommensergebnis i.H.V. rund 1,1 Mrd. Euro. In größerem Umfang Mittel abgeben mussten hingegen die "DekaBank Gruppe" sowie die "Union Investment Gruppe" mit Abflüssen i.H.v. 6,4 Mrd. Euro. resp. 2,8 Mrd. Euro.