"Richtig versichert" - aktualisierte Broschüre der Verbraucherzentralen
Einen „umfassenden Überblick über alle Versicherungssparten“ verspricht die aktualisierte Neuauflage des Ratgebers „Richtig versichert.“ Herausgegeben vom Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., erscheint die Broschüre bereits in der 23. Auflage
Der Markt für Versicherungsratgeber ist groß und kaum zu überblicken. Dennoch ist die Broschüre „Richtig versichert“, herausgegeben vom Dachverband der Verbraucherzentralen etwas besonderes – suggeriert doch die Nähe zum Verbraucherschutz, dass die verschiedenen Versicherungsangebote im Sinne des Kunden getestet und bewertet werden. Gemäß dem Titel der Publikation verspricht die Pressemeldung eine Rundumsicht: „Alle Versicherungsarten werden beschrieben und bewertet und Versicherer mit den günstigsten Tarifen aufgeführt.“ Und auch Tipps im Umgang mit Versicherungsgesellschaften werden gegeben, etwa „wie man aus teueren Verträgen wieder heraus kommt“.
Ein Blick in den Text zeigt, dass die Verfasser um größtmögliche Verständlichkeit bemüht sind. In Kapiteln wie „Persönlichen Versicherungsbedarf erkennen“ wird der Leser an die Hand genommen und mit Fragen zu seiner persönlichen Lebenssituation konfrontiert, um den Versicherungsbedarf zu ermitteln. Eine Frage lautet etwa: „Haben Sie ein Kind, das noch nicht in der Berufsausbildung ist und das im Falle der Invalidität für sein weiteres Leben nicht ausreichend abgesichert ist?“ Der abgehandelte Punktekatalog lässt hierbei durchaus Vergleiche mit einem Beratungsgespräch zu.
Und doch kann aus Maklersicht argumentiert werden, dass die Broschüre ein persönliches Gespräch erwartungsgemäß nicht ersetzt. So wird beispielsweise auf mögliche Ausschlüsse in Vertragswerken eingegangen, die ein Versicherungsnehmer zu beachten hat, etwa hinsichtlich einer Invaliditätsversicherung für Kinder: „Die meisten Versicherer haben Zahlungen dann ausgeschlossen, wenn die Invalidität auf angeborenen Ursachen beruht, selbst dann, wenn sie erst später auftritt.“ Die mitunter mehrdeutigen und missverständlichen Formulierungen, die von Vertrag zu Vertrag sehr verschieden sein können und selbst manchem Juristen Kopfweh bereiten, sind jedoch in Form einer Broschüre nicht erschöpfend zu erörtern. Auch die Gegenüberstellung, welcher Versicherungsschutz nun sinnvoll ist und welcher nicht, lässt -abhängig von der Perspektive- durchaus Widerspruch zu.
Bleibt abschließend zu fragen: Kann der Hinweis darauf, dass ein Produkt oder ein bestimmter Tarif auch von den Verbraucherzentralen empfohlen wird, für den Makler im persönlichen Beratungsgespräch von Nutzen sein?
Auf der Seite des Bundesverbandes kann die Broschüre zum Preis von 9,90 Euro bestellt werden.