Bisher war die Einführung des Biosprits E10 keine Erfolgsgeschichte. Unterschiedliche Angaben zur Motorverträglichkeit verunsicherten die Kunden, auch Studien zu Langzeitschäden gibt es bisher nur unzureichend.
Sogar der Nutzen für den Umweltschutz ist umstritten: Rund fünf Millionen Tonnen an Getreide, Mais und Zuckerrüben müssen jährlich zusätzlich angebaut werden, um die Anreicherung des Kraftstoffes mit Ethanol zu gewährleisten. Naturschutzverbände fürchten deshalb, dass die Kohlendioxid-Emission im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoff sogar steigen könnte.

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Bei aller schlechter Presse wundert es nicht, dass die Akzeptanz des Biokraftstoffs in der Bevölkerung gering ist. Laut einer Befragung des ADAC lehnen 85 Prozent der Verbraucher den neuen Ökosprit ab.

Nun geht der Mineralölkonzern Shell einen neuen Weg, um für den Ökokraftstoff zu werben. In Kooperation mit Deutsche Familienversicherung AG bietet das Unternehmen ab sofort eine kostenfreie Police gegen E10-Schäden an. Um vom Versicherungsschutz zu profitieren, muss der Fahrzeugbesitzer eine 30-Liter-Tankfüllung an einer Shell-Tankstelle nachweisen und sich innerhalb von drei Tagen auf der Homepage des Konzerns registrieren.
Auch muss vor der Tankfüllung überprüft werden, ob der eigene PKW auf der DAT-Liste der Deutsche Automobil Treuhand GmbH als E10-tauglich eingetragen ist. Sind diese Bedingungen erfüllt, dann übernimmt Shell für 18 Monate die Reparaturkosten, wenn der neue Ökosprit zu Motorschäden führt.

Ganz eigennützig ist die Aktion jedoch nicht, das Öko-Teufelchen lauert möglicherweise im Kleingedruckten.
Unter der Rubrik „Was muss ich beachten?“ heißt es auf der Homepage: „Sie müssen während der Laufzeit der Versicherung ganz überwiegend Shell-Kraftstoffe tanken. Dies wird angenommen, wenn Sie seit Abschluss der Versicherung mindestens 80 Prozent der für die seit diesem Zeitpunkt zurückgelegte Kilometerlaufleistung benötigten Kraftstoffe bei Shell getankt haben.“
Ein Blick in die Vertragsbedingungen bestätigt die Vermutung: In Frage kommt das Angebot vor allem für Autofahrer, die regelmäßig bei Shell tanken oder dies zukünftig planen. So entpuppt sich die Versicherungspolice als Mittel zur Kundenbindung.

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Nachgewiesen werden kann die Betankung des eigenen Fahrzeuges bei Shell mit der CLUBSMART-Karte, mit Kartenabrechnungen oder durch die Vorlage von Tankbelegen. Hinsichtlich möglicher Langzeitschäden kann die Versicherung jedoch keinen Schutz bieten, da die Laufzeit auf 18 Monate begrenzt ist.