Die Erwartung scheint begründet: 30 Prozent aller Bundesbürger haben die kommende Garantiezinssenkung für klassische Produkte der privaten Altersvorsorge (pAV) bereits bewusst registriert und jeder sechste 18 bis 35-Jährige plant nach eigener Aussage den zeitnahen Abschluss eines entsprechenden Produkts. Es ist damit zu rechnen, dass sich im Vorfeld der Zinssenkung eine gewisse Torschlusspanik im Privatkundenmarkt der Assekuranz breit machen wird, die höheren Garantien für sich zu sichern.

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Zu diesem Ergebnis kommt die Startbefragung der Marktstudie „pAV-Tracker 2011" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics AG. Im Rahmen der Studie werden Privatkunden bis Ende 2011 wöchentlich bevölkerungsrepräsentativ befragt, insgesamt über 5000. Darüber hinaus wird eine quartalsmäßige Befragung von 200 Maklern zur pAV-Nachfrage und dem Relevant Set der pAV-Anbieter durchgeführt.

Demnach liegt die aktuelle Abschlussbereitschaft für eine private Altersvorsorge in der Bevölkerung ab 18 Jahren bei aktuell neun Prozent. Noch deutlich höher liegt dieser Anteil bei den zwischen 18 und 35-Jährigen: 17 Prozent planen nach eigener Aussage einen Abschluss innerhalb der nächsten drei Monate. Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzdienstleistungsmarktforschung der YouGovPsychonomics AG ergänzt: „Das Absenken der Garantieverzinsung um 0,50 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent trifft die Deutschen in einem äußerst sensiblen Punkt: Schon immer – und seit der Finanzkrise erst recht – ist der Wunsch nach hohen Sicherheiten bei langfristigen Sparanlagen stark ausgeprägt."

Im aktuellen Ranking potentieller Anbieter kommen den Befragten derzeit am ehesten folgende Unternehmen in den Sinn: Allianz, AXA, HUK-Coburg, SV SparkassenVersicherung, R+V, ERGO, Debeka, DEVK, CosmosDirekt und AachenMünchener.

Makler in den Startlöchern

Ein gesteigertes Interesse bestätigen auch viele Makler. Nur etwa ein Drittel geht davon aus, dass die beschlossene Zinssenkung die Attraktivität von Lebens- und Rentenversicherungen überhaupt nicht beeinflussen wird. Doch das Thema polarisiert. Fast ebenso viele Makler geben an, dass sich die Attraktivität entsprechender Produkte nicht verändern wird. Und während 34 Prozent aller befragten Makler davon ausgehen, dass sich die künftige Zinsreduzierung positiv auf die Nachfrage im laufenden Jahr auswirken wird, schließen immerhin 20 Prozent eine solche Entwicklung aus. Demensprechend plant fast jeder dritte Makler gezielte Vertriebs-Aktionen im laufenden Jahr. 38 Prozent sitzen das Thema zurzeit aus.

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„Gerade diejenigen Makler, die aktiv werden wollen, erwarten Rückendeckung von den Produktgebern", ergänzt Studienleiterin Anne Wrede. „Viele erwarten eine verstärkte Werbepräsenz. Häufig wird der Wunsch nach mehr Klarheit und Transparenz hinsichtlich entsprechender Produkte gefordert. Viele erwarten sogar spezifische Werbematerialien zum Thema Zinsabsenkung."