Raus, und zwar schnell!
Geht eine Krankenkasse pleite, müssen Versicherte nicht mit Nachteilen rechnen – dies war hinsichtlich der bankrotten „City BKK“ in vielen Medien zu lesen, unter anderem auch beim „Versicherungsboten“. Doch wie heute die „Berliner Zeitung“ berichtet, könnten auf die Versicherten der Pleitekasse erhebliche Probleme zukommen.
Normalerweise wird bei Schließung einer Krankenkasse den Wechselwilligen eine wochenlange Frist eingeräumt, um sich eine neue Kasse zu suchen. Doch nach Informationen der Berliner Zeitung könnten die Versicherten einer bankrotten Krankenkasse von Versorgungslücken betroffen sein, wenn sie zu lang mit einem Kassenwechsel warten.
Anzeige
Das Problem: in der Übergangszeit zwischen der Schließung einer Kasse und dem Wechsel zu einem neuen Anbieter werden die Patienten so behandelt, als seien sie nicht versichert. Laufende Geldzahlungen wie Pflege- und Krankengeld werden nicht mehr überwiesen. Auch Ärzte behandeln nur noch gegen Privatrechnung, da die Versichertenkarte nicht mehr gültig ist.
Zwar werden die Zahlungen rückwirkend geleistet, sobald ein neuer Kassenanbieter gefunden ist. Doch das kann mehrere Monate dauern. Besonders das Ausbleiben des Pflegegeldes könnte Hilfsbedürftige vor ernsthafte Probleme stellen.
Lösung des Problems in Sicht?
Die Berliner Zeitung beruft sich in ihrem Beitrag auf ein Papier mehrerer Kassenverbände, das dem Blatt vorliegt. Nach Angaben der Zeitung arbeiten die gesetzlichen Krankenkassen sowie das Bundesgesundheitsministerium bereits an einer Lösung des Problems. Unter anderem sei vorgesehen, die City BKK nicht am 01. Juli zu schließen, sondern deren Existenz als Abwicklungsgesellschaft bis zum 30. September aufrechtzuerhalten. Die Versichertenkarte würde dann ebenfalls bis September ihre Gültigkeit behalten. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) kommentierte: „Gemeinsam mit den Krankenkassen sind wir uns einig, dass ein nahtloser Übergang für alle Leistungen und Leistungsansprüche gewährleistet sein muss.“
Anzeige
Schneller Kassenwechsel empfohlen
Dennoch rät die Berliner Zeitung allen Patienten der City BKK, sich schnellstens eine neue Kasse zu suchen. Wer bis zum 01. Juli wechselt, muss keine Versorgungslücken befürchten. Auch ein Wechsel bis zur gesetzlich gewährten Wahlfrist am 14. Juli dürfte unproblematisch sein. Christine Richter vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen empfiehlt Patienten, kein Risiko einzugehen: „Suchen Sie sich so schnell wie möglich eine neue Kasse.“