Kooperationsangebote steigern Wechselbereitschaft
Das Marktforschungsinstitut "YouGovPsychonomics AG" untersuchte, welches Abschlusspotenzial für Krankenzusatzversicherungen vorhanden ist. Demnach sind die Gesetzlichen Kassen zwar immer häufiger Ansprechpartner und Informationsquelle in Sachen privater Krankenzusatzversicherung, doch nur jeder fünfte weiß um die Kooperationen und Angebote der eigenen Kasse.
Den Ergebnissen zufolge stieg der Anteil der generell abschlussbereiten Befragten, die es vorziehen würden, eine private Krankenzusatzversicherung über die eigene Krankenkasse abzuschließen, in den vergangenen zwei Jahren deutlich an. Ihr Anteil kletterte von 55 auf inzwischen 70 Prozent. Makler gerieten bezüglich der Vertriebswegeakzeptanz dagegen etwas ins Hintertreffen, Versicherungsvermittler konnten ihre Positionierung halten. „Den Krankenkassen gelingt es immer besser, sich als ganzheitliche Gesundheitsberater zu positionieren: Gesetzlich Krankenversicherte sehen ihre Krankenkasse als Beratungspunkt nicht nur zu Gesundheitsfragen, sondern auch zu Fragen der zusätzlichen privaten Absicherung"; interpretiert Studienleiterin Melanie Harz. Besonders häufig informierten sich Interessierte zuletzt bei den Kassen AOK und TK. Ebenfalls häufig genutzt wurden BKK, BARMER GEK und DAK.
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Wissen um die Kooperationsangebote der Kassen eher gering
Die Daten belegen darüber hinaus, dass die Bereitschaft ansteigt, der derzeitigen Kasse aufgrund attraktiverer Kooperationsangebote anderer Kassen den Rücken zu kehren. Inzwischen benennt jeder dritte Abschlussbereite dies als möglichen Wechselimpuls. Unter denjenigen, die einen Abschluss innerhalb der nächsten drei Monate planen, sind es sogar mehr als die Hälfte.
Die tatsächliche Kenntnis über die Kooperationspartner der jeweiligen Kasse fällt allerdings mager aus – wie bereits 2009. Lediglich 21 Prozent der generell abschlussbereiten Befragten wissen, mit welchem privaten Versicherer die eigene Kasse kooperiert. „Ein Co-Branding mit einer etablierten Marke für private Zusatzabsicherung ist wirksamer, als die Platzierung einer unbekannten Eigenmarke", erläutert Studienleiterin Harz.
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Vergleichsweise häufig informiert über die privaten Zusatzangebote sind die Mitglieder der BARMER GEK, DAK und IKK (in alphabetischer Reihenfolge). Als wichtigste Mehrwerte einer solchen Kooperation benennen die Befragten Preisvorteile und das Service-Angebot aus einer Hand.