Riester: Gutes Geschäft für Banken und Versicherungen
Für Banken ist die Riester-Rente ein lukratives Geschäft. Seit Einführung der staatlich geförderten Altersvorsorge im Jahr 2002 kassierten die Geldhäuser rund 5,9 Milliarden Euro allein für Provisionen und Verwaltung.
Die Zahlen gehen auf eine parlamentarische Anfrage der Linkspartei an die Bundesregierung zurück. Da der Staat seit Einführung der Riester-Rente rund 8,2 Milliarden Euro an Zulagen beisteuerte, wertet Linksparteichef Klaus Ernst die Daten als Beleg dafür, dass der Großteil an Riester-Subventionen direkt in die Tasche der privaten Versicherungswirtschaft geflossen ist.
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„Jetzt ist nicht mehr zu leugnen, dass von den Riesterzulagen vor allem Banken und Versicherungen profitieren. Milliarden versickern in deren Kassen“, erklärte der Politiker gegenüber der Leipziger Volkszeitung. Ernst schlug vor, die Mittel stattdessen für die Finanzierung einer Mindestrente von 850 Euro zu verwenden. Denn die Riester-Produkte werden auch in den nächsten Jahren hoch bezuschusst: Bis zum Jahr 2017 ist eine weitere staatliche Förderung in Höhe von 17,3 Milliarden Euro vorgesehen.
Erfolgreich, doch oft kritisiert
Bisher entpuppte sich die Riester-Rente als gutes Geschäft für die Versicherungsbranche. Ungefähr 14,6 Millionen Verträge wurden seit der Einführung abgeschlossen (Stand: Juni 2011). Doch undurchsichtige Verträge, falsch berechnete Provisionen und Renditen, die nicht die Erwartungen der Sparer erfüllen konnten, brachten die Produkte immer wieder in die Kritik.
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Die Wirkung blieb nicht aus: Innerhalb der ersten sechs Jahre haben rund 1,4 Millionen Kunden ihre Verträge gekündigt, weitere 1,8 Millionen „ruhend gestellt“, zahlen also keine Beiträge mehr. Derzeit versucht das Bundesministerium für Finanzen das Image der Riester-Produkte zu verbessern und ein einheitliches Produktblatt einzuführen, um die Policen transparenter zu gestalten. So soll der Kunde genauer über die Kosten eines Vertrages informiert werden.
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