Weniger Geld für Ärzte bei langen Wartezeiten
Wartezeiten beim Arzt sind für viele Patienten ein Ärgernis. Nach Darstellung des AOK-Bundesverbandes sind daran meist die Ärzte schuld. Wie eine von der AOK in Auftrag gegebene Umfrage ergab, arbeiten die Ärzte zu wenig für das von den Krankenkassen erhaltene Geld.
So arbeiteten Hausärzte 47 Stunden in der Woche. Bei Fachärzten sind es sogar nur 39 Stunden. Ihr Honorar wird dagegen mit 51 Stunden kalkuliert. Das entspricht einer Minderleistung von 23 Prozent. Das Thema der Wartezeiten wurde bisher immer mit dem Ärztemangel begründet. Das ist aber nur begrenzt haltbar. Vielmehr widmeten sich niedergelassene Hausärzte verstärkt Privatpatienten und sogenannten Wahl-Leistungen.
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Nun will das Bundesgesundheitsministerium konkrete Schritte zur Vermeidung überlanger Wartezeiten für Kassenpatienten einleiten. Laut dem neuesten Gesetzentwurf zur ärztlichen Versorgung soll das Gehalt der niedergelassenen Ärzte verringert werden, wenn sie Kassenpatienten zu lange warten lassen.
So sollen Kassenpatienten im Notfall die ambulante Behandlung im Krankenhaus nutzen. Die entstehenden Kosten würden dann auf die zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen zukommen. Dadurch hätte die Selbstverwaltung der Ärzte weniger Geld für die Honorare übrig.