„Die deutsche Wirtschaft startet mit Elan ins neue Jahr“, sagte Ifo-Präsident Hans Werner Sinn. Zwar sei die derzeitige Geschäftslage der Unternehmen etwas weniger gut als im Dezember. Aber die Geschäftserwartungen hätten sich deutlich aufgehellt. Der Ifo-Index gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die weitere Wirtschaftsentwicklung. Experten hatten ursprünglich nur mit einem Anstieg auf 107,7 Zähler gerechnet.

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Plus im Baugewerbe und Verarbeitenden Gewerbe, Minus im Groß- und Einzelhandel

Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima verbessert. Die Industrieunternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage leicht und ihre Geschäftsperspektiven deutlich günstiger ein als im vergangenen Monat. Auch die Exporterwartungen und die Personalplanungen sind wieder etwas positiver. Die Kapazitätsauslastung liegt in der Industrie momentan etwas niedriger als im Herbst. Weiterhin ist die Auslastung der Geräte und Maschinen aber überdurchschnittlich.

Im Einzelhandel ist der Geschäftsklimaindex gesunken. Die Geschäftslage ist hier nicht mehr ganz so günstig wir im Dezember. Zudem blicken die Einzelhändler skeptischer auf die Geschäftsentwicklung in der nahen Zukunft. Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima geringfügig eingetrübt. Die momentane Geschäftslage wird von den befragten Großhändlern weiterhin als sehr positiv, aber weniger gut als im vergangenen Monat beurteilt. Ihre Geschäftserwartungen sind erneut etwas zuversichtlicher.

Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima den dritten Monat in Folge verbessert. Die aktuelle Geschäftslage ist zwar nicht mehr so günstig wie im Vormonat. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr sind die befragten Bauunternehmen aber erheblich zuversichtlicher als bisher.

Experten warnen vor zu viel Optimismus

Der neuerliche Anstieg soll laut Experten jedoch nicht überbewertet werden. Die Helaba Landesbank warnte gegenüber dem ARD Börsenstudio, dass die schwierige Situation in den Partnerländern zur Vorsicht gemahnen sollte.

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Zuletzt hatte der Internationale Währungsfonds am Dienstag seine Wachstumsprognose für Deutschland nach unten korrigiert und rechnet nun mit einem Wachstum von 0,3 Prozent für das Jahr 2012. Auch die Weltbank hatte vor Risiken für die Weltwirtschaft gewarnt – unter anderem würden die rigorosen Sparprogramme in vielen Eurostaaten das Wachstum dämpfen, auch könne der Nahostkonflikt zu Engpässen bei der Versorgung mit Öl führen.