Finanzwissen bei Jugendlichen: Signifikante Wissenslücken
Ob online oder offline: Shoppen gehört heute zu den Lieblingsbeschäftigungen der Kinder und Jugendlichen. Doch während sie gerne Geld ausgeben, ist die Bereitschaft, sich mit dem Thema „Umgang mit Geld“ zu beschäftigen eher gering. In einer repräsentativen Forsa-Umfrage unter Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 bis 10 an allgemeinbildenden Schulen fand die Mehrheit der Befragten nur Politik noch uninteressanter als das Thema Geld und Finanzen.
Dabei tut eine Beschäftigung mit dem Thema Not, wie die repräsentative Umfrage im Auftrag der My Finance Coach Stiftung GmbH zeigt. Auf die Frage, über wie viel Geld sie am Ende eines Jahres verfügen, wenn sie 100 Euro zu drei Prozent anlegen und die Gebühren bei fünf Euro im Jahr liegen, antwortete mehr als die Hälfte der Befragten falsch. In welchem Verhältnis Risiko und Gewinn miteinander stehen, ist der Mehrheit der Jugendlichen ebenfalls nicht bewusst. Rund ein Drittel gab an, dass die Chancen auf höhere Gewinne mit der Höhe der zu zahlenden Gebühren steigen. 20 Prozent stellten einen Zusammenhang zwischen Rendite und der Größe der Bank her.
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Thema Konsum: Viele Jugendliche tappen unfreiwillig in die Schuldenfalle
Thema Konsum: Die Wunschliste ist lang. Doch ein Kauf auf Pump kommt für die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen nicht infrage. 95 Prozent der Befragten gaben an, dass sie lieber länger sparen, als sich zu verschulden, um ihren Konsum zu befriedigen.
Diese Zahlen überraschen, scheinen sie doch in Widerspruch zu der Realität zu stehen. Laut aktuellem SchuldnerAtlas hat die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich verschulden, in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die aktuelle Forsa-Umfrage lässt den Schluss zu, dass die Jugendlichen immer häufiger unbewusst in die Schuldenfalle geraten. Der Weg in die roten Zahlen führt heute weniger über bewusst aufgenommene Kredite, sondern über vermeintliche Gratisangebote, die sich erst im Nachhinein als äußert teuer und für viele als nicht bezahlbar herausstellen. Hier tut Aufklärung Not. Ebenso wie beim Thema Tilgung. So ist ein Drittel der Befragten der Auffassung, dass es gleich lang dauert, 1.000 Euro anzusparen oder abzubezahlen.
Jugendliche haben Kompetenzen bei Online-Kauf
Welche positiven Ergebnisse möglich sind, wenn das Interesse der Kinder und Jugendlichen für ein Thema vorhanden ist, zeigen die Ergebnisse beim Thema Online-Kauf. Nahezu alle Jugendlichen wissen, welche Angaben sie bei Internet-Bestellungen machen müssen und welche nicht. Christian Keller, Geschäftsführer der My Finance Coach Stiftung, sieht hier den entscheidenden Ansatzpunkt für eine nachhaltige Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung von Kindern und Jugendlichen: „Wenn es uns gelingt, das Thema Geld und Finanzen in die Lebenswelt der Jugendlichen zu übertragen und es als das darstellen, was es ist - lebendig, spannend und überraschend, werden wir die Kompetenzen der Jugendlichen in diesem Bereich langfristig stärken.“
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Hintergrundinformationen Die My Finance Coach Stiftung GmbH wurde im Oktober 2010 gegründet. Partner und Förderer sind die Allianz, Grey, McKinsey, Haniel und KPMG sowie gut 20 weiteren Unternehmen und Organisationen aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Über drei verschiedene Wege – schulische Angebote, Lehrerfortbildungen und außerschulische Aktivitäten – möchte die gemeinnützige Initiative einen Beitrag zur Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung von Kindern und Jugendlichen leisten.