Gestern Abend trafen sich die Spitzen der Koalition im Kanzleramt. Beim ersten Koalitionsausschuss des Jahres wurden zahlreiche Reformen beschlossen. Darunter unter anderem auch die Einführung einer Art TÜV für Finanzprodukte. Bereits im Koalitionsvertrag hatten sich CDU, CSU und FDP für mehr Transparenz bei Finanzprodukten ausgesprochen. Darin steht: "Wir prüfen die Einrichtung einer unabhängigen Stiftung für Finanzprodukte nach dem Muster der Stiftung Warentest".

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Mittlerweile wurde für Anlageprodukte bei Banken ein Produktinformationsblatt eingeführt. Für Riester- und und Basisrentenprodukte wurde vor kurzem der erste Entwurf vorgestellt (der Versicherungsbote berichtete: „Produktinformationsblatt - erster Entwurf noch in den Kinderschuhen“). Mit dem Produktinformationsblatt sollen Verbraucher spätestens ab 2013 alle wichtigen Informationen über das jeweilige Produkt erhalten, möglichst auf einem einzigen A4-Blatt.

Mit der Einführung des TÜV für Finanzprodukte plant die Koalition nun den nächsten Schritt in Richtung Transparenz bei Anlageprodukten. Verbraucher sollen mittels Anlage-Kategorien Risiken und Chancen von Finanzprodukten besser einschätzen können. Dadurch soll dem Kunden eine einfach zu verstehende Hilfe im Entscheidungsprozess gegeben werden. Weiterhin soll die Stiftung Warentest zum Kontrollorgan über die Einhaltung der vorgeschriebenen Informationspflichten werden und zum Beispiel prüfen, ob Banken diese auch tatsächlich einhalten.

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Die in Berlin ansässige Stiftung Warentest ist eine seit 1964 aktive Verbraucherschutzorganisationen. Sie wird mit Steuermitteln unterstützt. Die Haupteinnahmequelle ist jedoch der Verkauf der Zeitschriften „test“ und „Finanztest“.