Verantwortung nach außen und Solidarität im Innern sind nach den Worten des früheren Bundesfinanzministers Dr. Theo Waigel die Schlüsselbausteine für Frieden und Wohlstand im künftigen Europa. Entschieden wendet er sich dagegen, die europäische Einigung nur als Markt- und Währungsfrage zu verstehen. Rund 100 Gäste diskutieren beim Salonabend von Swiss Life über das Thema „Euroland ist abgebrannt – steht die Gemeinschaftswährung vor dem Aus?“.

Anzeige

Waigel fordert, die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte in allen EU-Mitgliedsstaaten als Prinzip der Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit zu verstehen, das konstitutionell verankert werden müsse.

„Die Europäische Union ist und bleibt ein historisch-politisches Projekt, dessen Gelingen darüber entscheidet, ob die Europäer im Zeitalter der Globalisierung nur noch als Statisten oder als aktive Mitspieler wahrgenommen werden“, so Waigel in seinem vorab verbreiteten Redetext. Die Europäische Idee bedürfe der Erneuerung. Waigel plädiert daher für ein breites pro-europäisches Bündnis aller gesellschaftlich relevanten Kräfte in der Bundesrepublik, von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften über Kirchen bis hin zu Städten und Gemeinden.

Anzeige

Gastgeber Klaus G. Leyh, CEO von Swiss Life in Deutschland, richtet sich in seinem Grußwort gegen jegliche D-Mark-Nostalgie und fordert von den Spitzenvertretern der Finanzbranche mehr Einsatz für den Euro. Man dürfe nicht allein der Politik die schwierige Überzeugungsarbeit in der Öffentlichkeit überlassen. Denn: „Kein anderes Land in Europa hat so stark von der Einführung des Euro profitiert wie die Exportnation Deutschland“, so Leyh.