Grüne fordern Finanzmarktwächter
Die am meisten verbreitete Geldanlage in Deutschland sind Versicherungen - und damit zugleich jene, die die größten Schäden verursachen, weil drei von vier Versicherungsnehmern vorzeitig ausstiegen, argumentiert Günter Hörmann von der (Verbraucherzentrale Hamburg). Deshalb dürfe der Fokus nicht nur auf den Anleger gelegt werden, auch die Anbieter seien in der Pflicht. „Der Finanzmarktwächter ist als eine zivilgesellschaftliche Institution zu verstehen, der Anbieter kontrolliert.“ Die Anlehnung an Verbraucherschutzorganisationen wäre daher sinnvoll: In diesen Organisationen würden Tag für Tag die Probleme der Verbraucher auf den Tisch gelegt.
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Versicherungen sind am meisten verbreitete Geldanlage - Versicherer in der Pflicht, Verbraucher in Eigenverantwortung
Doch letztlich entscheidet der Verbraucher, welches Produkt er kauft. Die Märkte würden nicht lediglich durch Unternehmen determiniert werden, so Jürgen Keßler (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin). Entgegen einer dadurch „passiven Verbraucherrolle“ forderte er, statt einem Wächter die Aufgabe des Schutzes der Verbraucher anzuvertrauen, die Markttransparenz zu verbessern und den Verbrauchern selbst mehr Stimmgewalt zu geben.
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Der Staat sei grundsätzlich in der Pflicht, mehr in die Verbraucherforschung zu investieren, so Achim Tiffe vom Institut für Finanzdienstleistungen Hamburg. Regelmäßige Berichte zur tatsächlichen Situation der Verbraucher existierten nicht. Bei der BaFin und Verbraucherzentralen wäre für den Verbraucher nicht nachvollziehbar, was mit einer Beschwerde passiert. Grundsätzlich sei es problematisch, dass der Verbraucherschutz nicht in der BaFin und in den Verbraucherzentralen gesetzlich verankert ist.
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