Vertriebschance Gesetzliche Krankenkasse: Mehrleistungen GKV
Ganz gleich ob Präventionskurse, Patientenschulungen oder Beitragsrückerstattungen: Bei den Mehrleistungen einer Krankenkasse bestehen zum Teil große Unterschiede zwischen den Wettbewerbern. Worauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Gastbeitrag von Thomas Adolph und Matthias Eislöffel.
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Das Thema Gesetzliche Krankenkassen wird für den Versicherungsvertrieb immer bedeutsamer. Immer mehr Versicherungsprofis nehmen die Gesetzlichen Kassen in ihr Portfolio auf und unterstützen ihre Kunden dabei, bei der richtigen Krankenkasse versichert zu sein.
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Dabei sind die Unterschiede entgegen landläufiger Meinung erheblich. Zusammen mit dem Online-Dienst www.gesetzlicheKrankenkassen.de hat der Versicherungsbote eine mehrteilige Serie gestartet, in denen wir die Gesetzlichen Krankenkassen und ihre Leistungsunterschiede sowie die Chance als Türöffner im Vertrieb intensiv beleuchten. Heute wollen wir uns mit den Unterschieden bei den Mehrleistungen der GKV beschäftigen.
Heute: Teil 2 Mehrleistungen der GKV
Ein Großteil der Leistungen (ca. 96 Prozent) der Gesetzlichen Krankenkassen ist durch den Gesetzgeber bzw. den „Gemeinsamen Bundesausschuss“ festgelegt und damit bei allen Kassen gleich. Lediglich bei den verbleibenden etwa vier Prozent können sich die Kassen unterscheiden. Diese Unterschiede herauszufinden ist für die Versicherten nicht einfach. Die Kassen müssen nur einen Teil solcher Leistungen in ihrer Satzung festschreiben und auch diese kann geändert werden. Insbesondere bei Leistungskürzungen bekommt der Versicherte dies häufig gar nicht mit.
Grundsätzlich ist es daher gut zu wissen, in welchen Bereichen die Kassen überhaupt Mehrleistungen bieten. Dies beginnt bei den von den Kassen angebotenen Wahltarifen. Diese können z.B. bei bestimmten Erkrankungen eine verbesserte Versorgung (durch bessere Vernetzung der Leistungserbringer, wie Ärzte, Therapeuten etc.) bieten oder finanzielle Vorteile bringen. Zu beachten ist aber, dass bei den Wahltarifen häufig ein finanzielles Risiko, etwa in Form eines vom Versicherten zu tragenden Selbstbehaltes besteht, oder für einen verbesserten Schutz, z.B. Übernahme der Kosten für spezielle Arzneimittel oder Verlängerung der Krankengeldzahlung für Selbständige häufig eine zusätzliche Prämie gezahlt werden muss. Der Versicherte ist durch den Wahltarif auch für bestimmte Zeit an die Kasse gebunden. Als sehr attraktiv haben sich die Wahltarife zur „Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit“ gezeigt, die inzwischen doch einige Gesetzliche Krankenkassen anbieten.
Wettbewerb bei Bonusprogrammen, alternativer Medizin und Präventionskursen
Im Rahmen sog. Bonusprogramme, in die sich der Versicherte einschreiben muss, erhält der Versicherte z.B. bei Durchführung bestimmter Vorsorgeuntersuchungen oder Nutzung bestimmter Leistungserbringer einen „Bonus“. Dies ist zumeist ein bestimmter Geldbetrag, kann aber auch eine Sachprämie oder die Übernahme bestimmter Leistungen sein. Allerdings muss der Versicherte manche der Maßnahmen (z.B. professionelle Zahnreinigung) aus eigener Tasche zahlen, was den Bonus wieder etwas relativiert.
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Sehr gefragt bei den Versicherten ist die Übernahme der Kosten für Naturheilverfahren bzw. Alternative Medizin. Manche Kassen leisten hier grundsätzlich gar nicht, andere bieten ein breites Spektrum. Nicht leisten dürfen die gesetzlichen Kassen aber z.B. für Heilpraktikerleistungen.
Vertriebschance Gesetzliche Krankenkasse: Mehrleistungen GKV
Für eine ganze Reihe von Krankheitsbildern haben die Kassen mit Leistungserbringern Verträge geschlossen, die im Rahmen der sogenannten „besonderen ambulanten Versorgung“ bzw. der sogenannten „Integrierten Versorgung“ ebenfalls eine verbesserte Versorgung bieten. Hier gibt es ebenfalls große Unterschiede bei den Leistungen der Kassen.
Der beste Versicherte ist der, der gar nicht erst krank wird. Daher übernehmen die Kassen Kosten für sogenannte „Präventionskurse“ zur individuellen Gesundheitsförderung. Manche Kassen übernehmen allerdings nur einen Teil der Kurskosten, auch ist die Anzahl der Kurse pro Jahr begrenzt.
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Außerdem können die Kassen in einigen Bereichen über die gesetzlichen Mindestleistungen hinausgehen. Dies betrifft die Übernahme von häuslicher Krankenpflege (nicht zu verwechseln mit dauernder Pflegebedürftigkeit) oder auch die Übernahme der Kosten für eine Haushaltshilfe im Fall einer Erkrankung. Weitere Punkte bei denen die Kassen Mehrleistungen bieten können sind:
- Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen,
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- zusätzliche Schutzimpfungen,
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- Medizinische Vorsorgeleistungen an Kurorten,
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- Patientenschulungen,
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- Rufbereitschaftspauschale für Hebammen,
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- Mitaufnahme eines Elternteils, wenn ein Kind ins Krankenhaus muss (sog. „Rooming-In“),
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- Künstliche Befruchtung,
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- Übernahme nichtverschriebungspflichtiger, aber apothekenpflichtiger Medikamente (sog. „OTC-Medikamente“) und eine
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- zahnärztliche Behandlung (ohne Zahnersatz).
Unterschiede bei Service-Leistungen der Krankenkassen
Auch im Service unterscheiden sich die Kassen teilweise erheblich. Unterschiede gibt es etwa bei der telefonischen Erreichbarkeit, dem Angebot einer Online-Filiale, der Unterstützung bei Behandlungsfehlern, Hilfestellung bei der Vermittlung von Arztterminen etc.
Für Reisen ins Ausland bieten einige Kassen die Übernahme entsprechender Reiseschutzimpfungen, einen Auslandsnotfallservice u.a.
Manche Kassen bieten auch im zahnmedizinischen Bereich zusätzliche Leistungen, z.B. die vollständige oder teilweise Übernahme der Kosten für eine professionelle Zahnreinigung oder vergünstigten Zahnersatz.
Problematisch für den Versicherten ist i.d.R. sich hier einen Überblick zu verschaffen. Die Kassen stellen sich auf ihren Internetseiten natürlich möglichst positiv dar. Was eine Kasse groß herausstellt, wird bei einer anderen vielleicht gar nicht erwähnt. Auch können nicht bei allen Kassen online die Satzungen eingesehen werden.
Eine große Hilfe bieten den Versicherten hier Vergleichsportale wie z.B. www.gesetzlicheKrankenkassen.de bzw. www.kassensuche.de. Hier finden die Versicherten kostenfrei eine Gegenüberstellung der Leistungen der Krankenkassen und viele weitere Informationen zum Krankenversicherungssystem, zu gesetzlichen Leistungen, Zusatzversicherungen sowie Hinweise zum Kassenwechsel mit Musterschreiben.
Mittels einer interaktiven Kassensuche können Nutzer aus über 70 Leistungskriterien die für sie wichtigsten Punkte auswählen. Als Ergebnis werden die Kassen angezeigt, die diese Anforderungen genau erfüllen. Allerdings ist es unerläßlich, sich vor einem Wechsel mit der Wunschkasse in Verbindung zu setzen und zu klären, ob der Wunsch des Versicherten mit der Wirklichkeit bei der Kasse übereinstimmt. Denn oftmals steckt der Teufel im Detail.
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Vorausblick: Im nächsten Teil unserer Serie geht es dann um die Vertriebschance GKV und wie man Mehrwerte und Preisvorteile für seine Kunden identifiziert.
April 2012, Thomas Adolph & Matthias Eislöffel
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