Gibt es bald Onlinemobbing-Versicherungen?
Mobbing und Rufmord im Netz - davor fürchten sich viele Menschen und würden sich gern gegen die Folgen versichern. So das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Beratungsgesellschaft "Faktenkontor" und des Marktforschers "Toluna" unter 1.000 Bundesbürgern.
In Frankreich werden mittlerweile spezielle Policen gegen Onlinemobbing angeboten, die gegen Rufmord, Beleidigung oder die Veröffentlichung intimer Details im Web versichern. In Deutschland dürften diese Angebote ebenfalls Anklang finden, denn 42 Prozent der Deutschen halten eine solche Versicherung für notwendig. Jeder Vierte (25 Prozent) kann sich grundsätzlich vorstellen, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen.
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Jeder Dritte will das Angebot auf keinen Fall nutzen
Neben dem Viertel, das eine spezielle Police gegen Rufmord und Mobbing im Web abschließen würde, gibt es aber auch Skeptiker. 29 Prozent der Befragten können sich eher weniger vorstellen, das Angebot zu nutzen. Ein weiteres gutes Drittel (34 Prozent) lehnt die speziellen Policen, bei der die Versicherung im Ernstfall die Kosten für einen Anwalt, psychologische Betreuung oder die Löschung der betreffenden Einträge übernimmt, komplett ab. Die verbleibenden knapp zwölf Prozent sind noch unentschieden. Dass die Bedeutung von speziellen Policen gegen Mobbing oder Verleumdung im Web in den nächsten Jahren zunehmen wird, davon gehen 43 Prozent der Befragten aus.
Höchstens zehn Euro für Rufmord-Policen
Danach gefragt, wie viel den Bundesbürgern eine Onlinemobbing-Police wert ist, erachten knapp 39 Prozent derer, die grundsätzlich dieses spezielle Angebot nutzen würden, höchstens zehn Euro für angemessen. Weitere 18 Prozent würden zwischen elf und 15 Euro bezahlen und knapp 13 Prozent mehr als 15 Euro. Wie neu und ungewohnt dieses Feld für die Versicherungsnehmer ist, zeigt sich an dem großen Anteil an Befragten, die gar nicht sagen können, wie viel ihnen eine solche Police wert ist. Drei von zehn gegenüber Onlinemobbing-Policen grundsätzlich Aufgeschlossenen enthalten sich der Einschätzung (30 Prozent).