Die deutschen Banken machen es der Versicherungsbranche seit Jahren vor, wie man Bestandskunden einen Überblick über alle Konten, Wertpapierdepots und Kredite online bietet. Vor allem das vorherrschende Abschlussdenken und das Spartenprinzip ließen die optimale Betreuung der Bestandskunden etwas in Vergessenheit geraten.

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Nun prescht Branchenprimus Allianz vor. Für 2013 plant der Versicherungsriese die Einführung eines elektronischen Versicherungsordner für Privatkunden. Das kündigte Deutschland-Chef Markus Rieß in einem Interview mit der Financial Times an. "Im Prinzip brauchen unsere Kunden ihre Ordner mit Papieren dann nicht mehr", sagte er. Darin integriert sein sollen alle Dokumente der vergangenen drei Jahre, Policen, Deckungskonzepte und die Korrespondenz mit dem Versicherer. Ebenso soll es eine Möglichkeit geben, Verträge von anderen Versicherern einzupflegen.

"Die elektronische Versicherungsakte ist ein wesentlicher Punkt unserer Digitalisierungsoffensive", erklärte Rieß weiter. Mit dem geplanten digitalen Versicherungsordner setzt die Allianz nun den Wettbewerb gehörig unter Druck, ähnliche Angebote zu schaffen. Zwar gab es bereits einige Signale aus der Branche mit ähnlichen Ideen. Eine Komplettlösung strebt jedoch derzeit nur die Allianz an.