Damit geht die Neuausrichtung der Ergo-Versicherungsgruppe in die nächste Runde (der Versicherungsbote berichtete: "Ergo vor Umbruch? Stellenabbau und Optimierung des Vertriebs geplant" und "Ergo streicht bis zu 1350 Stellen"). Aktuell macht der Part der Gruppenversicherungsverträge ca. 20 Prozent des DKV-Umsatzes aus. Doch seit einiger Zeit machen der DKV faule Eier im Firmenkundengeschäft zu schaffen. Eigentlich sollten über Gruppenverträge größere Unternehmen an den Versicherungskonzern gebunden werden. Plan war es, durch günstigere Konditionen und bessere Versicherungsbedingungen im Bereich der Krankenzusatzversicherung, eine größere Anzahl von Versicherten zu gewinnen. Doch der Plan ging nicht immer auf. Gerade bei kleineren Unternehmen lohnte sich das Angebot für die DKV offenbar nicht immer. Zudem macht der DKV seit Jahren der kontinuierliche Rückgang der Kundenzahlen im Vollversicherungsgeschäft zu schaffen.

Anzeige

Deshalb will man ab 2013 das Firmenkundengeschäft komplett umkrempeln. Das berichtet die Financial Times. Vorerst sollen alle Verträge für das Neugeschäft geschlossen werden. Anschließend sollen Bestandskunden ein neues Angebot, je nach Unternehmensgröße, erhalten. Firmenkunden mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sollen dabei mit kleineren Änderungen auskommen. Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitern müssten künftig auf gewährte Rabatte verzichten. Kleinere Unternehmen sollen demnach ganz außen vor bleiben.

Alternativ bietet die DKV Unternehmen in Zukunft an, die Leistungen als betriebliche Krankenversicherung abzuschließen. Dadurch würde die Krankenversicherung die komplette Belegschaft versichern. Das finanzielle Risiko der Krankenversicherung im Vergleich zur Gruppenversicherung, in der sich jeder Mitarbeiter versichern kann, aber nicht automatisch versichert ist, sinkt damit enorm.

Anzeige

Die Ergo-Tochter will sich in Zukunft verstärkt auf das Premiumgeschäft konzentrieren. So rechtfertigte sich Hans Josef Pick, Vorstandsmitglied der Deutschen Krankenversicherung, gegenüber der Financial Times: "Wir gestalten nun die Struktur unseres Gruppengeschäfts übersichtlicher, transparenter und nach einheitlichen Kriterien".